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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

medizin - bibliothek - information: "Alles bleibt besser!"

Editorial

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  • corresponding author Bruno Bauer - Medizinische Universität Wien, Universitätsbibliothek, Wien, Österreich

GMS Med Bibl Inf 2005;5(3):Doc10

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/mbi/2005-5/mbi000010.shtml

Published: December 21, 2005

© 2005 Bauer.
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Editorial

Rückschau

Mit der vorliegenden Septemberausgabe 2005 wird der 5. Jahrgang von medizin - bibliothek - information (ISSN 1616-9026), der Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (http://www.agmb.de/) abgeschlossen. Gemeinsam mit einem engagierten Wiener Redaktionsteam durfte ich in den vergangenen vier Jahren (2002 bis 2005) zwölf Ausgaben dieser Zeitschrift gestalten. Das von unserer Redaktion entwickelte Konzept sah vor, dass ein Teil jeder Ausgabe einem aktuellen Schwerpunktthema gewidmet wird:

1/2002 AGMB-Jahrestagungen in Hamburg 2001
2/2002 Digitale Medizinbibliotheken
3/2002 Elektronische Zeitschriften
1/2003 EAHIL-Konferenz in Köln 2002
2/2003 Evaluierung
3/2003 E-Books
1/2004 AGMB-Jahrestagung in Dresden 2003
2/2004 Die Zukunft der medizinischen Zeitschriftenverlage
3/2004 Services für/von Bibliotheken
1/2005 AGMB-Jahrestagung in Mannheim 2004
2/2005 Medizincurriculum& Medizinbibliotheken
3/2005 Forschung, Wissenschaft& Medizinbibliotheken

Durch die Schwerpunktsetzung gelang es, für die einzelnen Ausgaben von medizin - bibliothek - information - auch über den Kreis der Medizinbibliothekarinnen und Medizinbibliothekare hinaus - Interesse zu wecken.

Ein weiterer wichtiger Schritt für die erfolgreiche Positionierung von medizin - bibliothek - information als attraktives Publikationsforum für Bibliotheks-, Informations- und Dokumentationsfachleute wurde mit der Indexierung der Zeitschrift (rückwirkend ab dem 1. Jahrgang 2001) in Current Contents deutscher und deutschsprachiger Zeitschriften (http://www.zbmed.de/ccmed.html) [1] realisiert; dadurch sind sämtliche Beiträge im medizinischen Fachportal MedPilot (http://www.medpilot.de/) und darüber hinaus auch im interdisziplinären Internetportal vascoda (http://www.vascoda.de/) recherchierbar.

Bezüglich der Medienform wurde das ursprüngliche Publikationskonzept - entwickelt von Oliver OBST, dem langjährigen Chefredakteur von AGMB aktuell sowie des 1. Jahrganges von medizin - bibliothek - information - in den vergangenen Jahren beibehalten. Der Schwerpunkt lag auf der Print-Ausgabe; parallel dazu wurde jeweils ein digitaler Doppelgänger (PDF) auf der AGMB-Homepage abgelegt. Sowohl der Bezug der gedruckten Ausgabe als auch der Zugang zur Online-Version waren in all den Jahren kostenfrei.

Dieses großzügige Angebot, insbesodere an die Mitglieder der AGMB, wurde nicht zuletzt dadurch ermöglicht, dass die Druckkosten fast zur Gänze aus Anzeigen finanziert werden konnten, was als Indiz zu sehen ist, dass medizin - bibliothek - information auch von kommerziellen Firmen als hochkarätiges Informationsforum für Medizinbibliothekarinnen und -bibliothekare wahrgenommen worden ist.

Nach vier Jahren ehrenamtlicher Redaktionstätigkeit (geplant waren ursprünglich nur zwei Jahre), in denen die Wiener Redaktion viele Erfahrungen machen durfte und Autorinnen und Autoren gewinnen konnte, die über spannende Entwicklungen und innovative Projekte aus dem Blickwinkel des medizinischen Bibliothekswesens berichtet haben, schien es an der Zeit, die Chefredaktion abzugeben, nicht zuletzt damit neue Personen auch neue Ideen einbringen könnten.

Vorschau

Nachdem sich trotz wiederholter Aufrufe der AGMB-Vorsitzenden in MEDIBIB-L (http://www.agmb.de/medbib.html) und MEDINFO WEBLOG (http://www.medinfo.netbib.de/) leider keine geeignete Person gefunden hat, die bereit gewesen wäre, die Aufgabe eines Chefredakteurs von medizin - bibliothek - information in den kommenden Jahren zu übernehmen, habe ich zugesagt, die Zeitschrift der AGMB zumindest im kommenden Jahr 2006 als Chefredakteur weiterzuentwickeln.

Der Hauptgrund für diese Entscheidung liegt darin, dass die AGMB ab 2006 den schon länger angedachten Medienwechsel von print & online zu e-only [2] vornehmen und damit Neuland betreten wird. Diese Herausforderung für Redaktion und Leserschaft wird dadurch noch größer, dass die Plattform für die zukünftige e-Version die elektronische Publikationsplattform GERMAN MEDICAL SCIENCE (http://www.egms.de/de/) sein soll. Um Erfahrungen für dieses Projekt gewinnen zu können wurde von den Betreibern von GERMAN MEDICAL SCIENCE - der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (http://www.awmf.org/), dem Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (http://www.dimdi.de/) und der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin (http://www.zbmed.de/) - unserer Redaktion die Möglichkeit geboten, parallel zur „AGMB“-Ausgabe einige Beiträge des aktuellen Jahrgangs 2005 unter der GMS-Plattform zu veröffentlichen.

Die Beiträge zum Schwerpunktthema „Medizincurriculum und Medizinbibliotheken“ (2/2005) wurden bereits von der GMS-Redaktion in Köln bearbeitet und werden im Laufe des Monats September unter GMS Medizin – Bibliothek - Information freigeschaltet. In weiterer Folge werden auch Beiträge des aktuellen Schwerpunktheftes für die GMS-Plattform aufbereitet werden. Ab 2006 soll dann die Zeitschrift der AGMB ausschließlich online unter dem Titel GMS Medizin - Bibliothek - Information erscheinen.

Die GMS-Plattform bringt neben dem Vorteil der elektronischen Zugänglichkeit zusätzliche Angebote für die Leserinnen und Leser, aber auch für Autorinnen und Autoren, wie etwa Recherchefunktionen oder Alertingservices.

Allerdings werden in Zukunft Beiträge, die in GMS Medizin - Bibliothek - Information veröffentlicht werden, auch einigen zusätzlichen Anforderungen zu entsprechen haben. Neben einem obligatorischen englischsprachigen Abstract wird u.a. auch eine Vereinheitlichung der Zitierweise erforderlich. Die Festlegung auf den Vancouver Style of References (http://www.icmje.org/), der auch in Medline zur Anwendung kommt, ist allerdings nicht Schikane, sondern Voraussetzung um die technischen Möglichkeiten des Internet beim Linking zu verwiesenen Texten voll ausschöpfen zu können.

Ein spannendes Jahr 2006 für Redaktion sowie Autoren- und Leserschaft unserer Zeitschrift steht also bevor. Nachdem in medizin - bibliothek - information wiederholt das Thema Open Access Publishing behandelt und prominente Vertreter für eine Paradigmenwechsel im Publikationswesen (U. Korwitz [3], L. Richter [4], J. Velterop [5]) zu Wort gekommen sind, besteht nun für die AGMB die einmalige Chance, selbst an einem solchen Projekt zu partizipieren. Alle, insbesondere die Mitglieder der AGMB, sind herzlich eingeladen, sich an der weiteren Entwicklung von GMS Medizin - Bibliothek - Information zu beteiligen!

Ein herzliches Dankeschön sage ich ...
... allen Autorinnen und Autoren, die es durch ihre Beiträge ermöglicht haben, Medizin - Bibliothek - Information als attraktive Zeitschrift im BID-Sektor zu etablieren;
... allen Firmen, die in den vergangenen vier Jahren regelmäßig Anzeigen geschaltet haben und damit das erfolgreiche Konzept einer kostenlosen Mitgliederzeitschrift erst ermöglicht haben;
... dem Vorstand der AGMB, inbesondere den Vorsitzenden und Schatzmeistern, Ulrich Korwitz / Elisabeth Müller (2002-2003) und Dorothee Boeckh / Thies-Peter Engelhardt (2004-2005) für die wichtige moralische und organisatorische Unterstützung;
...meinen Wiener Redaktionskolleginnen und -kollegen Peter Kastanek, Silvia Roller und Margrit Hartl für das unermüdliche Engagement und die überaus fruchtbare Zusammenarbeit bei der redaktionellen Arbeit für Medizin - Bibliothek - Information in den letzten Jahren sowie
... Elisabeth Müller und Simone Haas von der ZB MED für die gute Kooperation bei der redaktionellen Aufbereitung der Beiträge aus Heft 2/2005 für die GMS Plattform.

Schwerpunktheft: Forschung, Wissenschaft & Medizinbibliotheken

Das Gute bewahren und weiterentwickeln, neue Angebote beobachten, innovative Projekte entwickeln - alles, was für die AGMB & GMS Medizin - Bibliothek - Information gesagt werden kann, gilt in der aktuellen Situation uneingeschränkt auch für Medizinbibliotheken, die sich in einem Spannungsfeld aus rasanten technologischen Entwicklungen und stagnierenden oder sinkenden Bibliotheksetats befinden.

Zwei Beiträge des vorliegenden Schwerpunktheftes zum Thema „Wissenschaft, Forschung & Medizinbibliotheken“ knüpfen direkt an die am Deutschen Bibliothekartag in Düsseldorf (http://www.ub.uni-duesseldorf.de/bib05/) geführte kontroversielle Diskussion um die unsichere Zukunft von Bibliotheken an:

  • Wolfgang LÖW bringt einen Einstieg in die Thematik und
  • Siegfried BÄR bekräftigt seine bibliotheksskeptische Position, die bereits im WEBLOG MEDINFO kritische Reaktionen hervorgerufen hat (http://www.laborjournal.de/editorials/123.html).
  • Günter OLENSKY & Hermann HUEMER veranschaulichen in ihrem Beitrag am Beispiel einer Forschungsdokumentation, wie eine Bibliothek kontinuierlich eine wichtige Dienstleistung für eine Universität mitentwickeln kann.
  • Gerhard FRÖHLICH informiert in seinem Beitrag über die bedeutende Rolle wissenschaftlicher Vereine für die Wissenschaft.

In zwei weiteren Beiträgen, in denen Internet-Ressourcen einer kritischen Bewertung unterzogen werden, wird deutlich, dass für effiziente Literaturrecherchen, ein wichtiger Aspekt für Forschung und Wissenschaft, unbedingt geschulte Lotsen (=Bibliotheks- bzw. Informationsfachleute) erforderlich sind, zumal die Angebote im Web laufend erweitert und verändert werden:

  • Helmut DOLLFUSS versucht eine Einschätzung der zukünftigen Rolle von Google Scholar für medizinische Literaturrecherchen und
  • M. Luisa DOLDI zeigt am Beispiel der Suchmaschinen Google und Scirus, wie sich Sucherergebnisse im Jahresabstand verändern können.
  • vascoda, das interdisziplinäre Internetportal für wissenschaftliche Information ist diesmal das Thema der 10 Fragen, denen sich in der aktuellen Ausgabe mit Uwe ROSEMANN, Direktor der Technischen Informationsbibliothek und Sprecher des vascoda-Projekts, bereits zum 10. Mal eine Persönlichkeit des BID-Bereiches gestellt hat.

Unabhängig davon, ob Sie die aktuelle Ausgabe von medizin - bibliothek - information in der gedruckten Version lesen oder die elektronische Version online auf der AGMB-Homepage (oder in einigen Wochen unter GMS Medizin - Bibliothek - Information) aufrufen, wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen sowie nützliche Informationen und Anregungen für Ihren beruflichen Alltag.

Dankbar bin ich Ihnen für jedes Feedback, das dazu beiträgt, dass medizin - bibliothek - information besser bleibt,

Ihr
Bruno Bauer
(Chefredakteur)
Bruno.bauer@meduniwien.ac.at


Literatur

1.
Bauer B. AGMB, mbi und CCMed: "INFORMATION - wir leben sie!". medizin - bibliothek - information 2005;5(1):4.
2.
Bauer B. AGMB & mbi: Wandeln durch handeln. medizin - bibliothek - information 2004;4(1):4.
3.
Korwitz U. Deutsche Zentralbibliothek für Medizin. Das europäische Kompetenzzentrum für die Literatur- und Informationsversorgung auf den Fachgebieten Medizin, Gesundheitswesen, Ernährung, Umwelt, Naturschutz und Agrarwissenschaften. medizin - bibliothek - information 2004;4(1):56-9.
4.
Richter L. German Medical Science. Das E-Journal der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. medizin - bibliothek - information 2004;4(2):28-30.
5.
Velterop J. BioMed Central. Ein kommerzielles Publikationsmodell für den offenen Zugang zu Forschungsergebnissen. medizin - bibliothek - information 2003;3(3):36-9.