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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Anzeichen lärmbedingter Innenohrschädigung bei jungen Nutzern tragbarer Audiogeräte

Poster Phoniatrie / Pädaudiologie

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  • corresponding author Timon Hussain - Hals- Nasen- Ohrenklinik der Universität Essen, Essen
  • Carol Chou - University of California, San Diego, La Jolla, USA
  • Erika Zettner - University of California, San Diego, La Jolla, USA
  • Quyen Nguyen - University of California, San Diego, La Jolla, USA

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2015;11:Doc254

doi: 10.3205/cpo001219, urn:nbn:de:0183-cpo0012199

Published: April 16, 2015

© 2015 Hussain et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Einleitung: Durch die Integration in multifunktionelle Mobiltelefone hat die Verbreitung tragbarer Audiogeräte unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen zuletzt zugenommen. Intensive Nutzung bei hohen Hörlautstärken kann zu Innenohrschädigungen führen. In dieser Studie wurde das Hörverhalten junger erwachsener Nutzer von tragbaren Audiogeräten erfasst und potentielle Auswirkungen auf das Hörvermögen untersucht.

Methoden: Bei 50 Nutzern tragbarer Audiogeräte (30 Frauen, 20 Männer, Durschnittsalter: 24,1 Jahre) wurden Nutzungshäufigkeit und -dauer sowie bevorzugte Hörlautstärken in verschiedenen Lärmumgebungen ermittelt. Hörlautstärken wurden durch Messung des effektiven Schalldruckpegels bei definierten Hintergrundlärmpegeln objektiviert. Bei jedem Probanden wurde ein Reintonaudiogramm erstellt.

Ergebnisse: Studienteilnehmer nutzten tragbare Audiogeräte seit 6,1 ± 2,1 Jahren. Männer bevorzugten in ruhiger Umgebung höhere Schalldruckpegel Frauen (78,2 dBA vs. 70,0 dBA, p=0,0154). 22% der Studienteilnehmer (9 Männer, 2 Frauen) nutzten ihr Gerät >2 Stunden/Tag und bevorzugten Schalldruckpegel >90dBA in einer Umgebung mit 70 dbA Hintergrundlärmpegel. In dieser Gruppe war im Reintonaudiogramm die Hörschwelle bei 4000 und 6000 Hz im Vergleich zu anderen Teilnehmern erhöht (4000 Hz: rechts: 8,82 vs. 2,69 dB p= 0,0073, links: 7,73 vs. 3,31 dB, p= 0,0267; 6000 Hz: rechts: 7,64 vs. 3,23 dB, p=0,0836, links: 10,18 vs. 3,00 dB, p=0,0001).

Schlussfolgerungen: Eine vorranging männliche Minderheit junger erwachsener Nutzer tragbarer Audiogeräte überschreitet empfohlene Lärmschutzrichtwerte und weist Anzeichen einer lärmbedingten Innenohrschädigung auf. Präventivmaßnahmen zur Vermeidung einer Zunahme lärmbedingter Schwerhörigkeit unter Nutzern tragbarer Audiogeräte scheinen dringend erforderlich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.