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Lokaltherapie des primären Sjögren-Syndroms mit Liposomen
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Published: | June 20, 2013 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Das primäre Sjögren-Syndrom (pSS) stellt die häufigste rheumatologische Erkrankung des Kopf-Hals-Bereichs dar. Daher ist ein breites Bewusstsein über die Symptomatik des pSS und der symptomatischen Therapieoptionen von Bedeutung. Insbesondere die effektive Wiederherstellung eines Tränen- und Speichelfilms steht zur Linderung von okulären und pharyngealen Beschwerden im Vordergrund. Produkte unterschiedlicher Pflege- und Inhaltsstoffe stehen hierbei zur Verfügung, wobei keine Studien vorliegen, die aufgrund einer schonenden und effektiven Symptomkupierung des pSS zu einer allgemeinen Behandlungsempfehlung führen.
Methoden: Zwischen Oktober 2007 und August 2012 wurden an der Hals-Nasen-Ohrenklinik des Klinikums rechts der Isar 90 Patienten mit einem pSS anhand der Kriterien der American-European Consensus Group (AECG) diagnostiziert. Vor und nach 2-monatiger Lokaltherapie mit liposomalen Nasen-, Mund- und Augensprays (Liposome M Nit®, LipoNasal® und Tears Again®) wurden zusätzlich zu den AECG-Kriterien subjektive Symptome in visuellen Analogskalen erfasst sowie der Geruch- und Geschmacksinn in Identifikationstests überprüft.
Ergebnisse: Xerostomie (92%), Keratoconjunctivitis sicca (KCS) (92%) und rezidivierende Speicheldrüsenschwellungen (40%) waren die führenden klinischen Symptome. Es zeigte sich eine durchschnittliche Speichel- und Tränenmenge von 1,89g bzw. 12,7mm. Erhöhte SS-A/B Antikörper zeigten sich in 47% bzw. 29% der Patienten. Histologisch konnte ein durchschnittlicher Fokus-Score von 3 nachgewiesen werden. Extraglanduläre Manifestationen wurden in 17% beobachtet. Die liposomale Lokaltherapie bewirkte einen signifikanten Rückgang der Sicca-Symptomatik (Xerostomie p=0,0001, KCS und Nasentrockenheit p=0,004).
Schlussfolgerung: Eine liposomale Lokaltherapie eignet sich zur effektiven Kupierung der Sicca-Symptomatik beim pSS.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.