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7. Jahrestagung der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien e. V.

Wissenschaftliche Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien e. V. (WFKT)

14.11. - 15.11.2024, Alfter/Bonn

Response Art in der Klinischen Kunsttherapie

Meeting Abstract

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  • Avgustina Stanoeva - Deutschland

Wissenschaftliche Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien e.V.. 7. Jahrestagung der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien (WFKT) 2024. Alfter/Bonn, 14.-15.11.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc24wfkt17

doi: 10.3205/24wfkt17, urn:nbn:de:0183-24wfkt179

Veröffentlicht: 21. März 2025

© 2025 Stanoeva.
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Gliederung

Text

Die Bilder von Kunsttherapeut:innen, die als Antwort auf das Geschehen in der Therapie entstehen, sind in der Literatur als ‘response art’ beschrieben. Im Kontext der Selbstfürsorge oder Supervision bieten sie die Möglichkeit, die therapeutische Arbeit zu reflektieren. Einige Autor:innen, die die aktive Beteiligung der Therapeut:innen im kreativen Prozess untersucht haben, bezeichnen sie als ‘joint engagement’ oder als ‘joint activity’. Die Forschungsfrage dieser Arbeit ist: Wie beeinflussen die geteilten Erfahrungen das Gruppengeschehen, die Kommunikation und die Verbindung zwischen den Teilnehmenden? Die Datenerhebung erfolgt durch Künstlerische Forschung, indem Bilder der Kunsttherapeutin im therapeutischen Prozess geschaffen und gesammelt werden. Zusätzlich wendet die Studie die qualitativen Forschungsmethoden teilnehmende Beobachtung, qualitative Inhalt- und Bildanalyse und Fallstudie an.

Die Analyse der Ergebnisse unterscheidet drei Bereiche: Beziehung Patient:in – Therapeut:in, Gruppendynamik sowie kreativer Prozess. Im Bereich Prozess reduziert die gemeinsame Gestaltung Ängste und Hemmungen der Patient:innen und fördert Neugier und Experimentierfreude im Umgang mit den künstlerischen Materialien. Die geteilten Erfahrungen in der Gruppe fördern die Entstehung eines gemeinsamen Energiefeldes und erleichtern die Kommunikation und Verbindung zwischen den Teilnehmenden. Durch Perspektivwechsel können die Patient:innen neue Sichtweisen gewinnen sowie Erfahrungen der Selbstwirksamkeit machen. Im Bereich Beziehung kann die Mitgestaltung der Therapeut:innen Offenheit und Vertrauen fördern und den Austausch erleichtern.

Durch die geteilten kreativen und emotionalen Erfahrungen begegnen sich Therapeut:in und Patient:in in einer wohlwollenden Atmosphäre ohne Hierarchie und direkte Beobachtung. Die aktive Mitgestaltung der Kunsttherapeut:innen bietet einen Kommunikationsweg an, der gerade unter erschwerten Kommunikationsbedingungen (z.B. Corona-Krise) einen Zugang zur Innenwelt der Klient:innen ermöglicht.