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4. Jahrestagung der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien e. V.

Wissenschaftliche Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien e. V. (WFKT)

29.10. - 30.10.2021, online

Murales! Zwischen bunten Wänden, Identität, Erinnerung und Stimmen des politischen Widerstands

Meeting Abstract

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  • Josephine Bruse - Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg

Wissenschaftliche Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien e.V.. 4. Jahrestagung der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien (WFKT) 2021. sine loco [digital], 29.-30.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc21wfkt04

doi: 10.3205/21wfkt04, urn:nbn:de:0183-21wfkt042

Veröffentlicht: 11. September 2024

© 2024 Bruse.
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Gliederung

Text

In Mittel- und Lateinamerika haben Mural-, Urban Art und Graffiti (MUG) eine lange, vielfältige Tradition als kreativer Akt des Widerstands oder zur Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und Politik des jeweiligen Landes. Ziel der Arbeit ist die theoretische Auseinandersetzung mit diverser Literatur zum Thema MUG in Kolumbien und Lateinamerika als künstlerische Strategien im öffentlichen Raum. Teil der Arbeit ist das künstlerisch-partizipative Forschen anhand künstlerischer Gestaltung, sowie einer digitalen Kooperation mit dem Kunstkollektiv Casa de Hip Hop Kolacho aus der Comuna N.° 13 San Javier, in Medellín, Kolumbien. Innerhalb der künstlerischen Forschung finden Interviews mit Künstler*Innen aus Kolumbien und Bremen statt. Es wird erforscht, welche Rollen diese Kunstformen heutzutage in Medellín, Bogotá und Bremen einnehmen sowie wesentliche Parallelen und Unterschiede zu finden. Es geht darum, zu erkennen, was wir von derartigen Interventionen im Stadtraum Kolumbiens und in Lateinamerika als künstlerisches Verständnis des politischen Protests, (indigenen) Widerstands, sozialen Wandels und kollektiver Erinnerungsarbeit für das eigene (kollektive) Gestalten öffentlicher Räume sowie für die kunstpädagogische Praxis lernen. Dabei wird einerseits das Potenzial ersichtlich, mithilfe von MUG Städte und urbane Räume auch hierzulande zukünftig wieder stärker als Mobilisierungs- und Experimentierräume zu nutzen. Andererseits markiert die Arbeit ein enormes Forschungsdesiderat im Bereich Mural Art-Therapy bzw. bei Zusammenhängen von kollektiver Gedächtnisforschung, Erinnerungsarbeit und Wandgestaltung. Die Arbeit appelliert daher, die Relevanz von MUG/Mural Art Therapy innerhalb kunstpädagogischer/kunsttherapeutischer Arbeit zur Gewaltprävention, Bewältigung von Identitätskonflikten und transgenerationaler Traumata, sowie zur Unterstützung innerhalb der Trauer- und Erinnerungsarbeit zu erkennen.