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Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte 2024

08.03. - 09.03.2024, Köln

Endonasale und endosinusidale Hyperosteose bei ausgeprägtem Invertiertem Papillom

Meeting Abstract

Vereinigung Westdeutscher HNO-Ärzte. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Köln, 08.-09.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc37

doi: 10.3205/24wdhno37, urn:nbn:de:0183-24wdhno371

Veröffentlicht: 9. Februar 2024

© 2024 Wießner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Invertierte Papillome (IP) sind gutartige Tumoren der Nasenhaupt- und nebenhöhlen, welche sowohl verdrängend, als teilweise auch invasiv, wachsen können. Während lokale Hyperostose am ossären Ansatz beschrieben ist, ist eine generalisierte Hyperostose typischerweise nicht mit dem IP assoziiert.

Fünf Jahre nach histologischem Nachweis eines IP im Rahmen einer alio loco erfolgten endonasalen Pansinusoperation stellte sich ein 42-jähriger Patient mit einer die rechte Nasenhaupthöhle komplett ausfüllenden tumorösen Raumforderung vor. Der Patient berichtete über eine einseitig verstopfte Nase auf der rechten Seite sowie über eine Beeinträchtigung des Geruchssinns. Außerdem litt er unter postnasaler Rhinorrhoe und fötider Dysosmie. Nachsorgeuntersuchungen hatte er aufgrund einer psychiatrischen Grunderkrankung nicht wahrgenommen.

Methoden: Die klinische Untersuchung zeigte eine tumoröse Obliteration der gesamten rechten Nasenhöhle bei unauffälligem Befund linksseitig. Die CT-Bildgebung zeigte neben einer weichteildichten Verlegung sämtlicher Nasennebenhöhlen rechts eine ubiquitäre Prävalenz mehrere Zentimeter durchmessender, squamöser Knochenformationen bei intakter Periorbita und Schädelbasis. Eine MRT-Bildgebung zeigte ebenfalls keine Infiltration der angrenzenden Gewebskompartimente. Die vor totaler Resektion erfolgte, histologische Aufarbeitung, von an einigen Landmarken entnommenen Gewebeproben bestätigte die Prävalenz eines IP.

Ergebnisse: Die gesamte tumoröse Formation einschließlich der assoziierten Knochenformationen konnte im Rahmen einer ausgedehnten, endonasalen, navigationsassistierten Pansinusrevision entfernt werden (Endoskopische FESS mit medialer Maxillektomie und Stirnhöhlenrevision [Draf III]). Die histologische Aufarbeitung bestätigte die Diagnose eines Transitionalzellpapilloms mit fokalen Anteilen squamöser Knochenformationen.

Diskussion: Bei ausgedehnter de novo Formation squamösen Knochens in Verbindung mit tumoröser Verlegung der Nasennebenhöhlen sollte ein IP differentialdiagnostisch in Betracht gezogen werden. Eine suffiziente präoperative Diagnostik ebenso wie eine ausgedehnte und rückstandslose Resektion in Kombination mit einem guten Nachsorgekonzept sind entscheidend für den therapeutischen Erfolg.