Artikel
30% hepatische Steatose – aber wer hat das höchste Risiko? Definition von Risikofactoren für “Major liver-related outcomes” für Patient:innen mit Metabolic Dysfunction-Associated Steatotic Liver Disease
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 30. Mai 2025 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Metabolic Dysfunction-Associated Steatotic Liver Disease (MASLD) betrifft rund 30% der Weltbevölkerung. Kennzeichnend sind die hepatische Steatose und das Vorliegen von mindestens einem Kardiometabolischen Risikofaktor. Die Aufdeckung von Subgruppen von MASLD Patient:innen mit erhöhtem Risiko für “Major adverse liver outcomes” (MALO) ist essentiell für die frühzeitige Prävention und personalisierte Behandlungsstrategien.
Methoden und Ergebnisse: 9.692 Teilnehmende der UK Biobank Kohorte mit verfügbarem abdominellen MRT wurden bezüglich biochemischer, genetischer und Lebensstil-assoziierter Risikofaktoren für MALO (n=26) untersucht. Proteomics Daten standen für 1.237 Teilnehmende zur verfügung. Propensity Score Matching wurde in einem Verhältnis von 1:10 durchgeführt, korrigiert für Geschlecht, Alter und BMI.
Die stärksten Prädiktoren für MALO Ereignisse waren eine erhöhte Alkalische Phosphatase (OR=5,54 [2,35, 12,2]), erhöhte Aspartat-Aminotransferase (OR=2.,05 [0,87, 4,49]) and Gamma-Glutamyltransferase (OR=4,11 [1,89, 9,39], alle p<0,05 ). Arterielle Hypertension und Diabetes Mellitus Typ 2 waren häufiger in der MALO-Gruppe im Vergleich zu den Kontrollen (OR=4,88 [2,19, 11,9], p=0,003; OR=4,29 [1,81, 9,55], p=0,047). Riskanter Alkoholkonsum in der Vorgeschichte war ebenfalls signifikant mit erhöhter Wahrscheinlichkeit für MALO assoziiert (OR=13,1 [3,8, 34,9], p<0,001). Der Transmembrane 6 superfamily member 2 (TM6SF2) Polymorphismus rs58542926 war mit der MALO-Wahrscheinlichkeit assoziiert (OR= 6,9 [1,07, 44,38], p= 0,042), während der Patatin-like phospholipase domain containing 3 (PNPLA3) Polymorphismus I148M keine signifikante Assoziation zeigte.
Diskussion: In dieser Arbeit konnten wir zeigen, dass Biomarker einen wertvollen Beitrag zu dem klinisch herausfordernden Prozess leisten könnten, Patienten mit Risiko für MALO zu identifizieren. Lebensstilmodifikation können zu einer Verbesserung des Outcomes beitragen, da häufige metabolische Komorbiditäten den Krankheitsverlauf erheblich verschlechtern. Ebenfalls konnten wir zeigen, wie ein früherer riskanter Alkoholkonsum negative Auswirkungen auf den zukünftigen Krankheitsverlauf hat. Genetische Polymorphismen, die mit Lebererkrankungen assoziiert sind, sollten für eine Risikostratifizierung von Leberkranken evaluiert werden. Eine engmaschige Kontrolle von PatientInnen mit diesen Risikofaktoren könnte zu einem positiven Krankheitsverlauf beitragen und Komplikation verhindern.