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69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

14.06. - 15.06.2019, Rostock

Von den Symptomen bis zur Prognose: Lymphome der okulären Adnexe in Rostock – Eine retrospektive Untersuchung der vergangenen 20 Jahre

Meeting Abstract

  • Marco Zschoche - Rostock
  • A. Zimpfer - Institut für Pathologie der Universitätsmedizin Rostock
  • B.O. Scheef - Rostock
  • A.G.M. Jünemann - Rostock
  • T.A. Fuchsluger - Rostock
  • R.F. Guthoff - Rostock
  • C. Junghanß - Klinik für Hämotologie, Onkologie und Palliativmedizin der Universitätsmedizin Rostock
  • G. Hildebrandt - Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Universitätsmedizin Rostock
  • S. Emmert - Klinik und Poliklinik für Dermatologie der Universitätsmedizin Rostock
  • A. Erbersdobler - Institut für Pathologie der Universitätsmedizin Rostock
  • G. Kundt - Institut für Biostatistik und Informatik in Medizin und Alternsforschung (IBIMA) der Universitätsmedizin Rostock
  • V. Kakkassery - Rostock; Lübeck

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Rostock, 14.-15.06.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19vnda54

doi: 10.3205/19vnda54, urn:nbn:de:0183-19vnda545

Veröffentlicht: 12. Juni 2019

© 2019 Zschoche et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Analyse der Biodaten, der Symptomatik und klinischen Zeichen, des Tumorbefalls, der Klassifikation, der Therapie, des Outcomes.

Methoden: Retrospektive Untersuchung von 56 Patienten/-innen mit einem Orbita-, Konjunktiva-, Tränenapparat- oder Lidbefall eines Lymphoms im Zeitraum von 1998 bis 2018 an der Universitätsklinik Rostock.

Ergebnisse: Die mediane Follow-up Zeit betrug 27,5 Monate (Spannweite: 1-150). Das Alter der 56 Patienten/-innen betrug im Median 70 Jahre (Spannweite: 20-93 Jahre; Frauen: n=29, 51,8%; Männer: n=27, 48,2%) Pathohistologisch wurde das extranodale Marginalzonen-B-Zell-Lymphom (EMZL) bei 34 (60,7%), ein follikuläres Lymphom (FL) bei 12 (21,4%), ein diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom bei vier (7,14%) und ein Mantelzell-Lymphom bei drei Patienten/-innen (5,36%) festgestellt. Zudem wurde okulärer Befall von chronischer lymphatischer Leukämie bzw. kleinzelligem lymphozytischem Lymphom (B-CLL/SLL) bei drei Patienten/-innen (5,36%) beobachtet. Die Therapie der Wahl war eine Strahlentherapie (46,4%), eine kombinierte Immunchemotherapie (14,3%), eine „Watch and Wait“ Therapiestrategie (8,93%), eine alleinige chirurgische Exzision (5,36%), eine alleinige Immun- sowie Chemotherapie (5,38%) oder eine Kombination von drei oder mehr Therapieverfahren (12,5%). In vier Fällen blieb die Wahl der primären Therapie unbekannt (7,14%). Innerhalb des Follow-up wurde bei 38 Patienten/-innen kein Rezidiv festgestellt (76%), ein Fernrezidiv trat bei sechs Patienten/-innen auf (12%), drei Patienten/-innen erlitten ein Lokalrezidiv (6%), mehrere Fern- und Lokalrezidive wurden ebenfalls bei drei Patienten/-innen beobachtet (6%). Patienten/-innen mit einem EMZL und FL zusammengenommen zeigten ein signifikant besseres Gesamtüberleben gegenüber den Patienten/-innen mit einem der anderen diagnostizierten Lymphomentitäten (p=0,002). Es konnte zudem dargestellt werden, dass das Ann Arbor Stadium IE eine signifikant bessere Prognose zeigte als die Stadien höher als IE (p=0,048).

Schlussfolgerungen: Unabhängig von der Lymphomentität, der Lokalisation, des Befalls, des klinischen Stadiums und der Therapiestrategie erlitten weniger als ¼ der Patienten/-innen dieser Studie ein Rezidiv. Als prognostisch relevant zeigte sich neben der histopathologischen Lymphomentität auch das initiale Ann-Arbor-Stadium.