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Fibroblastenhemmung durch Bevacizumab – welche Rolle spielt die VEGF-Inhibition?
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Veröffentlicht: | 24. Mai 2016 |
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Hintergrund: Die subkonjunktivale Applikation des VEGF-Inhibitors Bevacizumab (BVC) wird zunehmend zur Vernarbungshemmung nachfiltrierender Glaukomoperation eingesetzt. Es wurde untersucht, ob die beobachtete Wirkung auf VEGF-Inhibition basiert.
Methoden: Primäre Zellkulturen von humanen Tenon-Fibroblasten (hTF) wurden mit BVC, Ranibizumab (RNB), Aflibercept (AFB) und dem CD20-Antikörper Rituximab (RTX) behandelt. Gesamtzellzahl, Anzahl toter Zellenund die Zellproliferation (BrdU) wurden bestimmt. Messung der VEGF-Konzentration im Kultumedium mittels ELISA. Antikörper und Lösungsmittel von BVC wurden mittels Filtration getrennt.
Ergebnisse: BVC erniedrigte signifikant die Gesamtzellzahl und erhöhte die Anzahl toter Zellen nach 24 h in Konzentrationen höher als 5 mg/ml. Ebenso wirkte die Antigen-unabhängige Behandlung mit RTX in Konzentrationen größer 2,5 mg/ml. AFB und RNB hatten keinen Einfluss auf Zellzahl und Zelltod. Die Zellproliferation wurde von BVC und RTX, nicht aber von AFB gehemmt. Die Konzentration von freiem VEGF-165 im Kulturmedium wurde von BVC und AFB auf Werteunterhalb der Nachweisgrenze reduziert.
Schlussfolgerung: Obwohl BVC und AFB gleich effektiv VEGF inhibieren, bewirkt nur BVC einen Zellverlust und eine Proliferationshemmung. Hingegen zeigt der CD20-Antikörper RTX eine vergleichbare Wirkung wie BVC. Dies legt einen VEGF-unabhängigen Effekt von BVC auf hTF nahe.