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Langzeit-Ergebnisse nach SPARC(SupraPubic ARC)-Operation zur Behandlung der weiblichen Belastungsinkontinenz
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Veröffentlicht: | 30. Juli 2020 |
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Einleitung: Ziel dieser prospektiven Studie war es die Effektivität und Lebensqualität bei belastungsinkontinenten Frauen 5 bis 10 Jahre nach Implantation eines retropubischen midurethralen Bandes (SPARC-Methode) zu evaluieren.
Methode: 218 Patientinnen mit einem durchschnittlichen Alter von 59,9 (34-91) Jahren und einem durchschnittlichen BMI von 27,6 (16,7-42) wurden zwischen 2001 und 2014 mittels der SPARC-Methode operiert.
Vollständige Daten von 111 Patientinnen waren für ein Follow-up verfügbar.
70 Patientinnen (Ø60 Jahre, ØBMI 28) wurden 5-6 Jahre (Gruppe A) und 41 Patientinnen (Ø59,3 Jahre, ØBMI 27,8) 7-10 Jahre (Gruppe B) nach der Operation objektiven Tests (Husten-/Pad-Test), sowie nicht invasiver Urodynamik (Uroflowmetrie mit Restharnbestimmung) unterzogen. Außerdem wurden die Zufriedenheit, der Vorlagenverbrauch und der Leidensdruck (VAS 0-10) erhoben. Objektive Heilung wurde definiert als negativer Hustentest und Pad-Test von 0-1 g nach Hahn&Fall, subjektive Heilung als kein Harnverlust während Alltagsaktivitäten und keine Verwendung von Vorlagen.
Die präoperativen Ergebnisse der beiden Gruppen wurden mit den Langzeit-Ergebnissen verglichen.
Ergebnisse: Der mediane Follow-up betrug in der Gruppe A 6 Jahre, in der Gruppe B 9 Jahre.
Die objektive Heilrate betrug 71,4 % bzw. 75,6% und die subjektive Heilrate 54,3 % bzw. 65,9%.
Subjektiv bezeichneten sich 67,1% bzw. 75,6% als kontinent, 28,6% bzw. 24,4% als gering inkontinent und 4,3% bzw. 0% als inkontinent. 62,9% bzw. 70,7% waren sehr zufrieden, 30% bzw. 29,3% zufrieden und 7,1% bzw. 0% unzufrieden.
Der Leidensdruck betrug präoperativ 7,5 (2-10) bzw. 7,7 (5-10), postoperativ 1,8 (0-10) bzw. 1,1 (0-8) (p<0,001).
Der durchschnittliche Vorlagenverbrauch reduzierte sich von 4,6 (1-20) bzw. 4,7 (1-12) auf 0,9 (0-5) bzw. 0,7 (0-5) (p<0,001), der Pad-Test von 39,6 g (1-743 g) bzw. 41,5 g (1-354 g) auf 1,6 g (0-27 g) bzw. 0,8 g (0-7 g) (p<0,001).
Der mediane Flow max. betrug präoperativ in beiden Gruppen 37,5 ml/s (11-85,6), postoperativ 25,0 ml/s (3,4-60,9) bzw 20,2 ml/s (2,4-70,1) (p<0,001).
Zusammenfassung: Die SPARC-Operation zeigte sich im Hinblick auf die Langzeitergebnisse (5-10 Jahre) als ein effizientes und deutlich lebensqualitätsförderndes Verfahren. Die objektiven und subjektiven Ergebnisse der zwei Gruppen waren vergleichbar. Die Reduktionen des Leidensdruckes, objektiven Harnverlustes im Pad-Test und Vorlagenverbrauchs waren hochsignifikant. Der mediane Flow max. reduzierte sich postoperativ hoch signifikant.