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46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14.05. - 16.05.2020, Nürnberg

Langzeit-Ergebnisse nach SPARC(SupraPubic ARC)-Operation zur Behandlung der weiblichen Belastungsinkontinenz

Meeting Abstract

  • S. Jasarevic - Landeskrankenhaus - Universitätsklinikum Graz, Universitätsklinik für Urologie, Graz, Österreich
  • D. Jankovic - Landeskrankenhaus - Universitätsklinikum Graz, Universitätsklinik für Urologie, Graz, Österreich
  • K. Pummer - Landeskrankenhaus - Universitätsklinikum Graz, Universitätsklinik für Urologie, Graz, Österreich
  • G. Primus - Landeskrankenhaus - Universitätsklinikum Graz, Universitätsklinik für Urologie, Graz, Österreich

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Nürnberg, 14.-16.05.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20urobay085

doi: 10.3205/20urobay085, urn:nbn:de:0183-20urobay0851

Veröffentlicht: 30. Juli 2020

© 2020 Jasarevic et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel dieser prospektiven Studie war es die Effektivität und Lebensqualität bei belastungsinkontinenten Frauen 5 bis 10 Jahre nach Implantation eines retropubischen midurethralen Bandes (SPARC-Methode) zu evaluieren.

Methode: 218 Patientinnen mit einem durchschnittlichen Alter von 59,9 (34-91) Jahren und einem durchschnittlichen BMI von 27,6 (16,7-42) wurden zwischen 2001 und 2014 mittels der SPARC-Methode operiert.

Vollständige Daten von 111 Patientinnen waren für ein Follow-up verfügbar.

70 Patientinnen (Ø60 Jahre, ØBMI 28) wurden 5-6 Jahre (Gruppe A) und 41 Patientinnen (Ø59,3 Jahre, ØBMI 27,8) 7-10 Jahre (Gruppe B) nach der Operation objektiven Tests (Husten-/Pad-Test), sowie nicht invasiver Urodynamik (Uroflowmetrie mit Restharnbestimmung) unterzogen. Außerdem wurden die Zufriedenheit, der Vorlagenverbrauch und der Leidensdruck (VAS 0-10) erhoben. Objektive Heilung wurde definiert als negativer Hustentest und Pad-Test von 0-1 g nach Hahn&Fall, subjektive Heilung als kein Harnverlust während Alltagsaktivitäten und keine Verwendung von Vorlagen.

Die präoperativen Ergebnisse der beiden Gruppen wurden mit den Langzeit-Ergebnissen verglichen.

Ergebnisse: Der mediane Follow-up betrug in der Gruppe A 6 Jahre, in der Gruppe B 9 Jahre.

Die objektive Heilrate betrug 71,4 % bzw. 75,6% und die subjektive Heilrate 54,3 % bzw. 65,9%.

Subjektiv bezeichneten sich 67,1% bzw. 75,6% als kontinent, 28,6% bzw. 24,4% als gering inkontinent und 4,3% bzw. 0% als inkontinent. 62,9% bzw. 70,7% waren sehr zufrieden, 30% bzw. 29,3% zufrieden und 7,1% bzw. 0% unzufrieden.

Der Leidensdruck betrug präoperativ 7,5 (2-10) bzw. 7,7 (5-10), postoperativ 1,8 (0-10) bzw. 1,1 (0-8) (p<0,001).

Der durchschnittliche Vorlagenverbrauch reduzierte sich von 4,6 (1-20) bzw. 4,7 (1-12) auf 0,9 (0-5) bzw. 0,7 (0-5) (p<0,001), der Pad-Test von 39,6 g (1-743 g) bzw. 41,5 g (1-354 g) auf 1,6 g (0-27 g) bzw. 0,8 g (0-7 g) (p<0,001).

Der mediane Flow max. betrug präoperativ in beiden Gruppen 37,5 ml/s (11-85,6), postoperativ 25,0 ml/s (3,4-60,9) bzw 20,2 ml/s (2,4-70,1) (p<0,001).

Zusammenfassung: Die SPARC-Operation zeigte sich im Hinblick auf die Langzeitergebnisse (5-10 Jahre) als ein effizientes und deutlich lebensqualitätsförderndes Verfahren. Die objektiven und subjektiven Ergebnisse der zwei Gruppen waren vergleichbar. Die Reduktionen des Leidensdruckes, objektiven Harnverlustes im Pad-Test und Vorlagenverbrauchs waren hochsignifikant. Der mediane Flow max. reduzierte sich postoperativ hoch signifikant.