gms | German Medical Science

46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14.05. - 16.05.2020, Nürnberg

Verwendung des TVT-Bandes bei der laparoskopischen Nephropexie zur Behandlung der symptomatischen Nephroptose

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • G. Ameli - Landesklinikum Korneuburg, Urologie, Niederösterreich, Österreich
  • P. Weibl - Landesklinikum Korneuburg, Urologie, Niederösterreich, Österreich
  • L. Prüger - Landesklinikum Korneuburg, Urologie, Niederösterreich, Österreich
  • W. A. Hübner - Landesklinikum Korneuburg, Urologie, Niederösterreich, Österreich

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Nürnberg, 14.-16.05.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20urobay081

doi: 10.3205/20urobay081, urn:nbn:de:0183-20urobay0813

Veröffentlicht: 30. Juli 2020

© 2020 Ameli et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Nephropexie steht seit ihrer Einführung zur operativen Behandlung der symptomatischen Nephroptose immer wieder zur Diskussion. Die Indikation zur operativen Therapie stellt sich bei radiologisch und nuklearmedizinisch nachgewiesener Nephroptose mit Funktionseinschränkung bzw. persistierenden Symptomen. Gemäß der von Hübner et al. im Jahr 2004 publizierten Technik, berichtet diese Arbeit über die Verwendung eines TVT-Bandes bei der laparoskopischen Nephropexie. Ziel dieser monozentrischen Studie war die Evaluierung der Langzeitergebnisse.

Methode: Von 3/2000 bis 5/2019 wurden 21 Frauen (mittleres Alter 37.1J) mit symptomatischer und radiologisch nachgewiesener (Ultraschall, US; intravenöse Pyelographie, IVP) Nephroptose (n=19 rechts, n=2 links) mittels laparoskopischer Nephropexie unter Einsatz eines TVT-Bandes versorgt. Die präoperative Szintigraphie zeigte eine Funktionsverschlechterung (im Sitzen/Stehen) von durchschnittlich 10%. Der Eingriff fand in Seitenlagerung ohne Überstreckung statt. Nach Freilegung des unteren Nierenpols wurde der proximale Ureter bis an den pyeloureteralen Übergang dargestellt. Nach der Präparation wurde die TVT-Nadel nach Entfernung eines Arbeitsports in der vorderen Axillarlinie um den unteren Nierenpol geschlungen und paravertebral durch die hintere Leibeswand ausgestochen (Höhe12te Rippe). Die Fixierung der Nieren sollte dabei spannungsfrei erfolgen.

Ergebnisse: Der Eingriff konnten in allen 21 Fällen ohne intraoperative Komplikationen durchgeführt werden. Die Operationsdauer betrug durchschnittlich 47.8 Min. und der stationäre Aufenthalt lag im Median bei 4 Tagen (Intervall 3-6). In 3 Fällen war ein postoperatives Schmerzmanagement entsprechend Clavien-Klassifikation I notwendig, in dieser Serie wurden keine anderen Komplikationen beschrieben. Follow-up Untersuchung mittels US und IVP zeigten in einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 115.7 Monaten (3-227) keine Rezidiventwicklung. 19 Patienten (90,5%) gaben eine Verbesserung Ihrer Symptome an, nur in 2 Fällen wurde eine prolongierte Schmerzsymptomatik (13, 15 Tage postoperativ) beschrieben. Insgesamt konnte eine Reduktion der Visual Analog-Skala (VAS) von 6.2 auf 1.1 verzeichnet werden.

Conclusio: Die Anwendung eines Polypropylen-Bandes bei der laparoskopischen Nephropexie ist eine minimal invasive Methode mit äußerst geringer Morbidität und kann leicht erlernt werden. Die Richtige präoperative Abklärung und Indikationsstellung sind für den Erfolg entscheidend.