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Die rezidivierende Zystitis der Frau – eine Evaluation des Keimspektrums und der Resistenzlage im ländlichen Raum
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Veröffentlicht: | 30. Juli 2020 |
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Einführung: Rezidivierende Harnwegsinfekte – insbesondere bei Frauen – stellen eine alltägliche Herausforderung der infektiologischen Urologie dar. Die betroffenen Patientinnen sind häufig stark belastet. Ziel der vorliegenden Studie war eine Evaluation dieses Kollektivs im ländlichen Raum speziell im Hinblick auf eine sinnvolle kalkulierte antibiotische Therapie.
Material und Methoden: Zwischen 01/2017 und 06/2019 wurden 780 konsekutive Urinkulturen (UK) und Antibiogramme (AB) einer urologischen Praxis retrospektiv erfasst und im Kontext der klinischen Daten der Patienten ausgewertet. Fälle mit fehlenden Parametern sowie von minderjährigen Patienten wurden im Vorfeld exkludiert. Die Auswertung erfolgte mittels SPSS©. In 465 Fällen (59,6%) handelte es sich um Frauen. Bei 86 der 465 Patientinnen (18,4%) zeigte sich eine rezidivierende Zystitis. Die Patientinnen waren zwischen 18 und 87 Jahren alt (Median 61,5 Jahre).
Ergebnisse: In 52,3%der Fälle zeigte sich ein Escherichia coli, in je 7% Staphylokokkus aureus bzw. Enterokokken und in je 5,8% Proteus species sowie Streptokokkus agalactiae. Der Anteil der übrigen Keime war < 5%.
Das Gesamtresistenzniveau lag gegenüber Ciprofloxacin (CIP) bei 16,3%, gegenüber Cotrimoxazol (COT) bei 31,8%, gegenüber Nitrofurantoin (NIF) bei 16,7% und gegenüber Nitroxolin (NOX) bei 13%.
Hinsichtlich des Hauptkeims E. coli zeigte sich in in 19% der Fälle eine Resistenz gegenüber CIP, in 26,7% gegenüber COT, in 4,4% gegenüber NIF. In allen Fällen lag eine Sensibilität gegenüber NOX vor.
Schlussfolgerung: Sowohl im Gesamtkollektiv als auch für den Hauptkeim E.coli liegt das Resistenzniveau gegenüber CIP in einem tolerablen Bereich von < 20%. Möglicherweise aufgrund der Vorbehandlung weisen mehr als ein Viertel der Keime eine Resistenz gegenüber COT auf.
Bemerkenswert sind die niedrigen Resistenzraten für NIF und NOX, so dass diese beiden Substanzen die Mittel der Wahl für eine kalkulierte antibiotische Therapie darstellen können.