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46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14.05. - 16.05.2020, Nürnberg

Entfernung des transurethralen Katheteres zwei Tagen nach roboterassistierter radikalen Prostatektomie. Eine retrospektive Beobachtungsstudie

Meeting Abstract

  • A. Pandey - Klinikum Nürnberg Nord, Urologie, Nürnberg, Deutschland
  • S. Pahernik - Klinikum Nürnberg Nord, Urologie, Nürnberg, Deutschland
  • S. Yadav - Safdurjang Hospital, New Delhi, Indien
  • R. Farhinha - University Hospital Lisbon, Lissabon, Portugal
  • E. Mazonne - Università Vita-Salute San Raffaele, Mailand, Italien
  • F. D'Hondt - OLV Hospital, Urologie, Aalst, Belgien
  • R. De Groote - OLV Hospital, Urologie, Aalst, Belgien
  • A. Mottrie - OLV Hospital, Urologie, Aalst, Belgien
  • G. De Naeyer - OLV Hospital, Urologie, Aalst, Belgien

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Nürnberg, 14.-16.05.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20urobay066

doi: 10.3205/20urobay066, urn:nbn:de:0183-20urobay0663

Veröffentlicht: 30. Juli 2020

© 2020 Pandey et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die robotergestützte radikale Prostatektomie (RARP) wird zunehmend zum operativen Standardverfahren bei Prostatakrebs. Da die Technik nun standardisiert ist & die Ergebnisse mit offenen / laparoskopischen vergleichbar sind, verlagert sich der Schwerpunkt nun auf die Verringerung der Morbidität. Wir berichten über die Ergebnisse unserer Beobachtungsstudie nach Entfernen des transurethralen Katheters (DK) nach 2 Tagen.

Material & Methoden: Im Jahr 2018 wurde bei 362 Patienten eine RARP durchgeführt, bei 188 wurde der DK am 2. postop Tag entfernt. Alle Patienten erhielten eine posteriore muskulofasziale Rekonstruktion & eine urethrovesikale Anastomose mit 3,0-V-Loc. Anschließend wurde nur 18 Fr. ein DK angelegt. Die Daten wurden retrospektiv erhoben, einschließlich der Notwendigkeit einer erneuten Katheterisierung bei Harnverhalt, Notwendigkeit eine Cystographie & einer erneuten Krankenhauseinweisung.

Ergebnisse: Die postop Zystographie wurde nur bei 36 Patienten (19,14%) durchgeführt & zeigte keine Leckage. Bei den übrigen Patienten (n = 152; 80,85%) wurde der DK ohne Zystographie entfernt. Bei normaler Miktion wurden die Patienten am nächsten Tag entlassen. 26 Patienten (13,8%) hatten innerhalb von 24 Stunden nach der Entfernung einen Harnverhalt, so dass erneut ein DK platziert wurde. Bei 16/26 wurde der DK am nächsten Tag und 10/26 nach 5 Tagen entfernt. 9 Patienten (4,78%) müssten erneut aufgenommen werden. 6/9 wegen Harnverhalt, sodass eine erneute DK-Anlage für 5-7 Tage notwendig war.

2/9 Patienten hatten Bauchschmerzen (aufgrund eines Seroms im kleinen Becken), die Zystographie zeigte keine Leckage, beide wurden konservativ behandelt. Nur 1/9 der Patienten hatte Bauchschmerzen aufgrund von Lekage, die in der Zystographie nachgewiesen wurde, wieder aufgenommen.

Schlussfolgerung: Obwohl retrospektiv, zeigt unsere Studie, dass bei lokalisierten Erkrankungen nach einer posterioren Rekonstruktion & wasserdichten Anastomose in den meisten Fällen eine frühzeitige Entfernung des DKs möglich ist. Dies führt zu einer geringeren Morbidität & einem kürzeren Krankenhausaufenthalt, die Rate der Harnverhaltung ist akzeptabel & kann in den meisten Fällen durch erneute DK-Anlage für etwa 1 Woche behoben werden. Die extrem niedrige Leckage zeigt, dass die routinemäßige Zystographie nicht zwingend notwendig ist, was die Morbidität und Strahlenexposition weiter verringert. Dennoch müssen unsere Ergebnisse durch prospektive Studie bestätigt werden.