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46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14.05. - 16.05.2020, Nürnberg

Der Ieuminvaginationsnippel als sekundärer Kontinenzmechanismus bei ileozökalen Pouches – operative Technik und Langzeitergebnisse von 28 Patienten

Meeting Abstract

  • C. Kalogirou - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • M. Schwinger - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • H. Kübler - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • H. Riedmiller - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • A. Kocot - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Nürnberg, 14.-16.05.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20urobay043

doi: 10.3205/20urobay043, urn:nbn:de:0183-20urobay0435

Veröffentlicht: 30. Juli 2020

© 2020 Kalogirou et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der Ileozökale Pouch stellt eine erprobte und sichere Methode zur kontinenten kutanen Harnableitung dar. Als primäre Kontinenzmechanismen haben sich hier vor allem die in-situ eingebettete Appendix vermiformis und der primäre Ileuminvaginationsnippel (IIN) durchgesetzt. Im Langzeitverlauf entwickeln ca. 15% dieser Patienten eine korrekturbedürftige Inkontinenz. Als operative Salvage-Option steht hier der sekundäre IIN zur Verfügung, über dessen operative Technik und Langzeitergebnisse wir in der vorliegenden Arbeit berichten.

Patientenkollektiv: Von 1997 bis 2015 unterzogen sich 18 weibliche und 10 männliche Patienten mit Insuffizienz/Verlust des primären Kontinenzmechanismus ihres Ileozökalen Pouches einer Revisionsoperation mit der Bildung eines sekundären IIN an unserem tertiären Referenzzentrum. Das mediane postoperative Follow-Up betrug 65,4 Monate.

Ergebnisse: Postoperativ zeigten 85,7% der Patienten (n=24) eine komplette Kontinenz am Tage und in der Nacht, während 14,3% der Patienten (n=4) eine Sicherheitsvorlage bei geringer Feuchtigkeitsbildung des sekundären IIN benutzten. Die Katheterisierungsfrequenz sank signifikant, während der benutze Katheterdurchmesser signifikant anstieg. Signifikante Veränderungen bezüglich der metabolischen Situation oder des Stuhlverhaltens waren im Langzeitverlauf nicht zu beobachten, ebenso entwickelte kein Patient eine korrekturbedürftige Stomastenose oder ein kompromittiertes Reservoirvolumen. Zwei Patienten wurde im Beobachtungszeitraum ein tertiärer Kontinenzmechanismus angelegt, was einer Erfolgsrate von 93% in unserem Patientenkollektiv entspricht.

Fazit: Dies ist nach unserem Wissensstand die erste Arbeit, die über die Langzeitergebnisse von sekundären IINs in Ileozökalen Pouches berichtet. In der Hand des Erfahrenen stellt diese operative Technik eine sichere Methode zur Kontinenzwiederherstellung mit exzellenten funktionellen und metabolischen Ergebnissen in kontinenten kutanen Harnableitungen dar.