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46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14.05. - 16.05.2020, Nürnberg

Blasenekstrophieverschluss mit Blasenhalsaufbauplastik, Genitalrekonstruktion, Mons pubis. Aufbau und Nabelrekonstruktion in Erlanger Technik

Meeting Abstract

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  • K. Hirsch - Universitätsklinikum Erlangen, Urologische und Kinderurologische Klinik, Erlangen, Deutschland
  • B. Schwaiger - Universitätsklinikum Erlangen, Urologische und Kinderurologische Klinik, Erlangen, Deutschland
  • S. Kraske - Universitätsklinikum Erlangen, Urologische und Kinderurologische Klinik, Erlangen, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Nürnberg, 14.-16.05.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20urobay042

doi: 10.3205/20urobay042, urn:nbn:de:0183-20urobay0428

Veröffentlicht: 30. Juli 2020

© 2020 Hirsch et al.
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Gliederung

Text

In unserem Filmvortrag zeigen wir einen Blasenekstrophieverschluss mit Blasenhalsaufbauplastik, Genitalrekonstruktion, Mons pubis Aufbau und Nabelrekonstruktion in Erlanger Technik.

Zunächst werden die Hautinzisionslinien markiert, wobei die Muskelränder des Rectus entlang der Rectusdiastase als Leitlinie dienen. Entlang der Muskelkante des M. rectus erfolgt die Präparation bis zu den Symphysenhöckern und schließlich die Eröffnung des Spatium paravesicale beidseits.

Die Freipräparation der Blasenhinterwand erfolgt unter strengster Schonung des Peritoneums.

Mittels Nährsonden erfolgt die protektive temporäre Schienung der Harnleiter.

Danach Durchtrennung der Ligamenta umbilicalia, um eine spannungsfreie Inversion der Blasenplatte zu ermöglichen.

Der Zuschnitt des Blasenhalses erfolgt oberflächlich tangential bis an den Rand der Margo lateralis beidseits, ohne Verletzung der Trigonalmuskulatur.

Vorlegen der Blasenhalsnähte. Durch Knoten der vorgelegten Nähte erfolgt der Verschluss des Blasenhalses, jedoch noch ohne Kontinenzmechanismus.

Vor der Komplettierung des Blasenhalses zum kontinenten Ventil erfolgt die Markierung und Präparation der proximalen Harnröhre, die durch den Kontinenzmechanismus später in die Tiefe verlagert wird und somit nicht mehr zugänglich ist. Dann erfolgt der zweischichtige Harnröhrenverschluss in üblicher Technik.

Die Gestaltung des Kontinenzmechanismus erfolgt durch drei kräftige Detrusornähte, die im Sinne einer Detrusorschleife den verschlossenen Blasenhals mit der hinteren Harnröhre nach dorsalwärts intubieren. Nachdem das paraekstrophe Gewebe möglichst komplett entfernt wurde, wird die Vorderwand der Blase bis zum Blasenscheitel durch eine fortlaufende Naht verschlossen. Durch die Rekonstruktion der trigonalen Schleife und durch den Verschluss der Blasenvorderwand gestaltet sich automatisch ein kontinenzbildender, vesicourethraler Winkel.

Die drucklose Blasenableitung wird durch einen suprapubischen und transurethralen Katheter gewährleistet.

Für die Symphysenadaptation wird das Spatium paravesicale beidseits bis zur Levatorplatte präpariert. Symphysennähte in Form von PDS-Kordeln werden zunächst vorgelegt (wobei diese möglichst tangential beidseits durch die Symphysenhöcker gestochen werden) und dann geknotet.

Korrektur der Rektusdiastase und schichtweiser Wundverschluss.

Schließlich Rekonstruktion der fehlenden Nabelgrube.