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46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14.05. - 16.05.2020, Nürnberg

Die symptomatische Lymphozele nach offener und robotisch-assistierter Prostatektomie: Eine Risiko-Analyse

Meeting Abstract

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  • G. Magistro - Urologie am Klinikum München, LMU, München, Deutschland
  • C. G. Stief - Urologie am Klinikum München, LMU, München, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Nürnberg, 14.-16.05.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20urobay041

doi: 10.3205/20urobay041, urn:nbn:de:0183-20urobay0415

Veröffentlicht: 30. Juli 2020

© 2020 Magistro et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im vorliegenden Projekt werden die Prävalenz und Prädiktoren für eine symptomatische Lymphozele nach offener retropubischer radikaler Prostatektomie (RRP) und nach robotisch-assistierter radikaler Prostatektomie (RARP) untersucht.

Methoden: In dieser prospektiven, monozentrischen Studie wurden 472 Patienten evaluiert, die nach RRP (n=241) und RARP (n=231) für zwei Jahre nachgesorgt wurden. Demographische und histopathologische Parameter wurden verglichen und mittels univariater und multivariater logistischer Regression wurde nach Prädiktoren für das Auftreten einer symptomatischen Lymphozele gescreent.

Ergebnisse: Nach RRP wurden insgesamt signifikant weniger Lymphozelen beobachtet als nach RARP (8.2% vs. 16.7%; p=0.049), wobei für symptomatische Verläufe kein relevanter Unterschied festgestellt wurde (7.4% vs. 11.7%, p=0.315). Obwohl die Lymphadenektomie häufiger für die RARP erfolgte (70.1% vs. 50.6%; p<0.001), zeigte sich ein L1 Status häufiger nach RRP (18% vs. 6.2%, p=0.002). Die mediane Lymphknotenzahl betrug 11 für die RRP und 10 für die RARP (p=0.381). In der multivariaten Regression erwiesen sich die Lymphknotenzahl (mind.11) (OR 1.1; 95% Cl 1.055 - 1.147; p=0.001), der Gleason-Score ≥ 8(OR 4.7; 95% Cl 2.365 – 9.363; p=0.001) und der präoperative PSA-Wert ≥ 10 ng/ml (OR 1.05; 95% Cl 1.02 – 1.074; p=0.001) als unabhängige Prädiktoren für das Auftreten von symptomatischen Lymphozele.

Schlussfolgerung: Das Ausmaß der Lymphadenektomie und das Vorliegen einer high-grade Disease sind unabhängig vom technischen OP-Verfahren mit einem erhöhten Risiko für symptomatische Lymphozelen assoziiert. Dies ist eine wichtige Information für die Evaluation und Beratung von Patienten vor einer operativen Behandlung des Prostatakarzinoms.