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Einfluss der MRT/TRUS Fusionsbiopsie auf die Detektion klinisch signifikanter Prostatakarzinome
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Veröffentlicht: | 30. Juli 2020 |
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Einleitung: Durch die wachsende Bedeutung des mp MRTs nimmt die MRT/TRUS Fusionsbiopsie einen festen Stellenwert bei der Prostatakarzinomdiagnostik ein. Wir untersuchten den Stellenwert der Fusionsbiopsie mit dem Trinity® – System bei der Detektion klinisch signifikanter Prostatakarzinome (csPCa) bei der Primär- und Re-Biopsie
Material und Methoden: Patienten mit PIRADS ≥ 3 Läsionen im mp MRT und suspektem PSA-Wert erhielten eine transrektale MRT/TRUS Fusionsbiopsie. Es erfolgten 2-4 Biopsien pro Target, gefolgt von einer 12-fach Randombiopsie. Wir untersuchten den Stellenwert der Fusionsbiopsie hinsichtlich Detektionsrate/Patient, Detektionsrate/Stanzzylinder und Tumordurchsetzung/Stanzzylinder bei der Primär- und Re-Biopsie. Für die Definition des csPCa galt: Gleasonscore ≥ 3+4=7 bzw. 3+3=6 und Tumorlänge ≥ 4 mm.
Ergebnisse: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden 206 Patienten untersucht. Hierbei lagen für die Primär- und Re-Biopsiegruppe folgende Charakteristika vor: Alter 69±8 bzw. 70±7 Jahre, PSA-Wert 8,3±5,1 bzw. 11,6 ±7,6 ng/ml. Insgesamt wurden 74% csPCa detektiert. In der Primär- und Re-Biopsiegruppe wurde in 14% bzw. 17% ein csPCa ausschließlich mittels Targetbiopsie und in 8% bzw. 0% ausschließlich mittels Randombiopsie detektiert. Die Detektionsrate pro Stanzzylinder für csPCa war für Target- im Vergleich zu Randombiopsien für die Primär- und Re-Biopsie signifikant höher (49% vs. 17% und 48% vs. 14%, p<0,001). Die mittlere Tumordurchsetzung pro Stanzbiopsie lag bei der Target Biopsie im Vergleich zur Randombiopsie signifikant höher (44% vs. 28%, p<0,001). Die im MRT ersichtlichen Läsionen PIRADS 4 und 5 wiesen signifikante Unterschiede in der Detektionsrate von csPCA (64% vs. 86%, p<0,001) sowie im Anteil signifikanter Stanzbiopsien auf (75% vs. 81%, p<0,024).
Schlussfolgerung: Die Detektionsrate eines csPCa konnte mittels MRT Fusionsbiopsie bei der Primär- bzw. Re-Biopsie um 14% bzw. 17% gesteigert werden. Ein weiterer Vorteil liegt in der gesteigerten diagnostischen Wertigkeit der MRT Fusionsbiopsie: Die Targetbiopsien wiesen neben einer höheren Tumordurchsetzung einen höheren Anteil signifikanter Stanzbiopsien auf. Die Durchführung einer zusätzlichen Randombiopsie führt bezüglich der Detektion eines csPCa im Rahmen der Re-Biopsie zu keinem Benefit. Die Kombination aus Target-, und Randombiopsie ist jedoch bei der Primärbiopsie unerlässlich, da in 8% der Fälle ein csPCA allein durch die Randombiopsie detektiert wurde.