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Onkologische Langzeitergebnisse nach primärer HIFU-Ganzdrüsentherapie beim lokalisierten Prostatakarzinom aus einem Einzelzentrum mit 21 Jahren Follow-up
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Veröffentlicht: | 30. Juli 2020 |
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Hintergrund: Bereits seit vielen Jahren wird die Therapie mittels HIFU (high-intensity focused ultrasound) als minimal-invasive Behandlungsalternative beim lokalisierten Prostatakarzinom eingesetzt. Während zuletzt fokale Therapiestrategien in den Vordergrund traten, stehen für die Ganzdrüsen-HIFU-Behandlung inzwischen vielversprechende Daten zur Verfügung, welche die onkologische Sicherheit der Modalität unterstreichen. In der vorliegenden Arbeit werden die onkologischen Langzeitergebnisse nach Ganzdrüsen-HIFU aus einem Einzelzentrum mit 21 Jahren follow-up präsentiert.
Methoden: Insgesamt 560 Patienten, welche zwischen 1997 und 2012 eine Ganzdrüsen-HIFU erhielten, konnten in eine retrospektive Datenanalyse eingeschlossen werden. Das onkologische follow-up konzentrierte sich auf folgende Endpunkte: Gesamtüberleben (OS), krebsspezifisches Überleben (CSS), Metastasen-freies Überleben (MFS) und Salvage-Therapie-freies Überleben (STS). Überlebenskurven wurden nach der Kaplan-Meier Methode ermittelt und nach Risikogruppen (entsprechend der d´Amico Klassifikation) stratifiziert. Zur Ermittlung prädiktiver Faktoren für die jeweiligen Endpunkte kamen multivariable Cox Regressionsmodelle zur Anwendung.
Ergebnisse: Das mediane follow-up betrug 15,1 Jahre mit einem maximalem follow-up von 21,4 Jahren. Das CSS nach 15 Jahren stratifiziert nach Risikogruppe betrug 95/89/65% für low-/intermediate-/high-risk Patienten, das OS 66/56/33%. Die Salvage-Therapie Rate für das Gesamtkollektiv betrug 27,3% (low-risk 19,1%, intermediate-risk 28,0%, high-risk 48,3%). 10,2% aller Patienten entwickelten Metastasen im Verlauf (low-risk 5,7%, intermediate-risk 10,3%, high-risk 23,9%). In der multivariablen Cox Regressionsanalyse zeigte sich die präoperative Risikogruppe als signifikanter Prädiktor hinsichtlich aller Endpunkte. Während weiterhin das Patientenalter prädiktiv für ein schlechteres OS und CSS war, erwies sich ein postoperativer PSA-Nadir >0,2 ng/ml als prädiktiv für ein schlechteres MFS und STS.
Schlussfolgerung: Während die Ganzdrüsen-HIFU eine onkologisch sichere Therapie für low-risk Patienten darzustellen scheint, sollten high-risk Patienten nicht mittels HIFU behandelt werden. Auch für Patienten mit intermediärem Risikoprofil zeigten sich vielversprechende Langzeitergebnisse. Abschließend kann jedoch für diese Gruppe keine konkrete Empfehlung gegeben werden, da in der vorliegenden Arbeit nicht zwischen ISUP 2 und 3 Patienten substratifiziert werden konnte.