Artikel
Roboterassistierte Prostataadenomenukleation (RAAE)
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 30. Juli 2020 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Der bisheriger Standard der Operation einer gutartigen Prostatavergrößerung (BPH) war und ist die transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P). Bei sehr großvolumigen benignen Prostatahyperplasien (>100 g) und vorhandenen Begleitpathologien kommt zunehmend die Adenomenukleation mit dem Da-Vinci-Roboter zum Einsatz.
Methoden: In dieser retrospektiven Analyse haben wir alle Patienten, die zwischen Oktober 2018 und Januar 2020 eine RAAE erhalten haben, eingeschlossen. Die primären Endpunkte sind: der operative Blutverlust (Hämoglobin-Abfall postoperativ), die Operationszeit (min), die Hospitalisationsdauer (Tage), der postoperative Restharn und die postoperative Inkontinenz (Pads/24 h). Für die statistische Analyse wurden bei kontinuierlichen Daten, der Mann Whitney U Test, bei kategorischen Daten der Chi-square verwendet.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 23 Patienten in dieser retrospektiven Untersuchung eingeschlossen werden. Das mittlere Alter betrug 72.2 Jahre, das Resektatgewicht (Mittelwert) war 112 g (50-230), die mittlere Operationszeit 180.68 min., die mittlere Hospitalisationsdauer 9.2 Tage und der durchschnittliche perioperativen Hb-Abfall 2.4 mg/dl. Die postoperativen funktionellen Ergebnisse lauten: kaum Restharnbildung (Mittelwert 15 ml) und kaum Inkontinenz (2 Patienten mit einer Vorlage). Komplikationsrate nach Clavien >3 war 8.7 % (zwei transurethrale Nachkoagulationen).
Schlussfolgerungen: Die roboterassistierte Prostataadenomenukleation ist bei einem größeren Prostatavolumen eine mögliche Alternative zur offenen Adenomenukleation. Begleiterkrankungen wie Harnblasensteine, Ausstülpungen (Divertikel) der Harnblasenwand und Leistenbruch sind simultan einfacher behandelbar. Die Ergebnisse und Komplikationsraten sind, in geübter Hand, vielversprechend.