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Die Expression des GP88 (Progranulin) Proteins ist ein unabhängiger Prognosefaktor für Prostatakarzinom-Patienten
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Veröffentlicht: | 30. Juli 2020 |
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Die Expression des Proliferations- und Wachstumsfaktors Progranulin (GP88) wurde bisher nicht umfassend für Prostatakarzinom (PCa)-Patienten untersucht. Das Ziel unserer Untersuchungen ist es, die Proteinexpression von GP88 in PCa-Proben mittels Immunhistochemie (IHC) zu charakterisieren und die erzielten Befunde mit den klinisch-pathologischen Parametern und den Überlebensdaten zu korrelieren. Die immunhistochemischen Nachweise erfolgten an einem Gewebsmikroarray mit Proben von 442 PCa-Patienten und wurden mittels eines Immunreaktiven Scores (IRS) ausgewertet (IRS 0-12). Insgesamt zeigten 233 Fälle (52,7%) einen negativen GP88 Nachweis (IRS <2) und 209 Fälle (47,3%) eine positive GP88 Färbung (IRS ≥ 2). Eine signifikant positive Korrelation zeigte sich zwischen dem GP88 IRS mit dem PSA Wert zum Zeitpunkt der Prostatektomie und dem Nachweis von Zytokeratin CK20. Demgegenüber fanden wir eine negative Korrelation zur Nachbeobachtungszeit. Als nächstes führten wir Überlebensanalysen durch (Kaplan–Meier, univariate und multivariate Cox Regressionsanalysen). Eine erhöhte GP88 Proteinexpression erwies sich als unabhängiger Prognosefaktor für das Gesamt-, tumor-spezifische und rezidiv-freie Überleben für alle PCa-Patienten. Bei einer Subgruppenanlyse für die jüngeren PCa-Patienten (≤ 65 Jahre, mediane Trennung) zeigte sich bei GP88 Positivität eine Assoziation mit einem 3,8-fach (P = 0,004); 6,0-fach (P = 0,008) bzw. einem 3,7-fach (P = 0,003) erhöhtem Risiko generell zu versterben, tumor-spezifisch zu versterben bzw. ein Rezidiv zu entwickeln. Zusammenfassend lässt sich einschätzen, dass der Nachweis der GP88 Proteins einen unabhängiger Prognosemarker für PCa Patienten darstellt.