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Verschiedene Messmethoden zur Einschätzung der Steindichte im CT zeigen bedeutende Unterschiede
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Veröffentlicht: | 20. April 2016 |
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Die Stein-CT Untersuchung ist heute Standard bei Steinleiden. Die Leitlinien empfehlen dabei die Einschätzung der Steindichte in Hounsfield-Einheiten (HE). Die Steindichte erlaubt eine Einschätzung der Konkrementhärte, die die Auswahl der Methode zur Steindesintegration und Steinentfernung beeinflusst. 1000 HE werden in den Leitlinien als Grenzwert für den ESWL-Erfolg empfohlen, spezifizieren aber nicht, welche Messmethode verwendet werden soll. In der Literatur werden Grenzwerte zwischen 499 und 1000 HE mit verschiedenen Messmethoden angegeben, um zwischen voraussichtlichem ESWL-Erfolg oder Misserfolg zu unterscheiden.
Im Rahmen einer Pilot-Studie wurden bei 23 Steinen von 11 Patienten mit bekannten Steinarten die vier am Häufigsten verwendeten Messmethoden für die Steindichtemessung bei Stein-CTs (axiale Bilder) verglichen:
Bei den untersuchten Steinen handelte es sich um 14 reine Calcium-Oxalat-Steine, 1 Calcium-Oxalat-Dihydrat Stein; 4 Mischsteine mit mehrheitlich Brushit; 3 Mischsteine mit mehrheitlich Carbonatapatit und 1 Calcium-Oxalat-Stein mit Uricit. Der durchschnittliche Steindurchmesser betrug 7,9 mm (4 - 16). Es handelte sich um 14 Nierensteine und 9 Harnleitersteine.
Alle vier Messmethoden korrelieren sehr gut miteinander (Koeffizienten zwischen 0,89 und 0,96). Absolute Werte zeigen aber große Unterschiede zwischen den einzelnen Methoden (Median, Interquartilbereich):
Der absolute Unterschied pro Stein (Max. - Min. Messung) beträgt 405 (238 - 540) HE.
Große Unterschiede der absoluten Messwerte sind einer der Gründe für sehr unterschiedliche Studienresultate und Grenzwertempfehlungen, die wesentlich von den Leitlinien-Empfehlungen abweichen. Eine Standardisierung der Messmethoden für die Steindichte erscheint uns daher notwendig.