Artikel
Einfluss des Geschlechts auf das krebsspezifische Überleben von Patienten mit operativ therapiertem papillären Nierenzellkarzinom: Ergebnisse einer internationalen, multizentrischen Studie an mehr als 2000 Patienten (CORONA-Datenbank; Collaborative Research on Renal Neoplasms Association)
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 20. April 2016 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Das papilläre Nierenzellkarzinom (papRCC) ist mit ca. 10-15% der Fälle der zweithäufigste RCC-Subtyp. Obwohl Männer einer deutlich höhere Inzidenz für diesen Subtyp aufweisen, wurden bisher weder geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich klinischer und pathologischer Ergebnisse noch der Einfluss des Geschlechts auf die onkologische Prognose von Patienten mit papRCC hinreichend untersucht.
Methodik: Die Studienpopulation umfasste 2.325 papRCC-Patienten, die im Zeitraum 1992-2014 in 17 internationalen Zentren (CORONA und weitere Zentren) operativ mittels radikaler Nephrektomie oder nephron-erhaltender Operation therapiert worden waren. Die Parameter Alter, Geschlecht, Performance-Status, Symptomatik bei Erstdiagnose, TNM-Stadium (2010), Fuhrman-Grading (FG) und Tumorgröße wurden neben dem postoperativen Follow-Up erfasst. Der Einfluss der klinischen und pathologischen Parameter auf das krebsspezifische Überleben (CSS; cancer-specific survival) und Gesamtüberleben (OS; overall survival) wurde mittlels univariater und multivariabler Cox-Regressionsanalysen erfasst.
Ergebnis: 1.782 (76,6%) der papRCC-Patienten waren männlich; 543 (23,3%) weiblich. Im Vergleich der klinischen und pathologischen Tumorcharakteristika zeigten sich überwiegend keine signifikanten Unterscheide zwischen männlichen und weiblichen Patienten. Frauen wurden jedoch signifikant seltener mittels nierenerhaltender Operation therapiert. In der multivariablen Analyse zeigte sich weder auf den Endpunkt CSS noch OS ein unabhängiger Einfluss des Faktors Geschlecht. Sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Patienten wiesen die Parameter pathologisches N-Stadium, FG, vaskuläre Invasion und Tumorgröße einen unabhängig signifikanten Einfluss auf das CSS auf.
Schlussfolgerung: In der vorliegenden multizentrischen Studie zeigte sich erneut, dass Männer signifikant häufiger mit einem papRCC diagnostiziert werden als Frauen. Mit Ausnahme einer selteneren nierenerhaltenden operativen Therapie bei Frauen fanden sich keine wesentlichen Unterschiede in der Verteilung von klinischen und pathologischen Faktoren. Das Geschlecht selbst beeinflusste weder das CSS noch das OS signifikant.