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63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

21.-24.06.2023, Reutlingen

Das berufsassoziierte Urothelkarzinom der Harnblase – Erfahrungen mit einer systematischen Erhebung der Berufsanamnese am Ortenauklinikum

Meeting Abstract

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  • Maria Beyer - Ortenau Klinikum Offenburg

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Reutlingen, 21.-24.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV12.7

doi: 10.3205/23swdgu116, urn:nbn:de:0183-23swdgu1169

Veröffentlicht: 20. Juni 2023

© 2023 Beyer.
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Gliederung

Text

Einleitung: Besteht der begründete Verdacht auf das Vorliegen einer Berufskrankheit ist jede/r Arzt/Ärztin in der BRD nach § 202 SGB VII gesetzlich dazu verpflichtet, dies bei den zuständigen Unfallversicherungsträgern oder der zuständigen staatlichen Stelle für Arbeitsschutz zu melden. Diese Anzeige wird nach Ziffer 141 der UV-GO (Gebührenordnung für Ärzte, gesetzliche Unfallversicherung) vergütet. Die häufigste urologische Berufskrankheit sind Tumore der ableitenden Harnwege, meist Harnblasenkarzinome.

Methode: Seit Januar 2022 erfolgt in der Abteilung für Urologie und Kinderurologie am Standort Offenburg-Kehl des Ortenauklinikums die systematische Erhebung der Berufsanamnese auf das Vorliegen einer eventuellen berufsbedingten Ursache des Harnblasenkarzinoms mittels UROTOP-Fragebogen (Golka et al.). Die Verdachtsmeldung erfolgt mittels dem Vordruck F6000 des Spitzenverbandes der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Der Fragebogen wurde im Rahmen der prästationären Vorbereitung durch eine Pflegekraft an alle Patienten ausgeteilt, welche sich erstmalig zur TUR Blase in unserer Abteilung vorstellten. Die ausgefüllten Fragebogen wurden dann bei der stationären Aufnahme am OP Tag durch die zuständige Pflegekraft gesammelt und anschließend ärztlich einschließlich der Meldung bearbeitet.

Ergebnisse: Von Januar bis Oktober 2022 erhielten wir 60 Fragebögen zur Bearbeitung zurück. Insgesamt erfolgten 12 Verdachtsmeldungen. Es erfolgte 11x die Verdachtsmeldung auf BK 1301, 4x die Verdachtsmeldung auf BK 1321 und einmal die Verdachtsmeldung auf BK 1108. Alle betroffenen Patienten waren männlich.

Schlussfolgerung: Durch die Verwendung eines standardisierten Fragebogens im Rahmen der präoperativen Vorbereitung kann die Erhebung der Berufsanamnese beim Urothelkarzinom der Harnblase unkompliziert und unbürokratisch erfolgen. Hierdurch profitieren der/die zur Meldung verpflichtete Arzt/Ärztin, wie auch betroffene Patient/innen.