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Androgen Rezeptor abhängiger Signalweg in HTB-9 Zellen
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Veröffentlicht: | 20. Juni 2023 |
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Einleitung: Urothelkarzinome mit erhöhten Endothelin 1 (ET-1) Spiegeln weisen ein stärkeres Metastasierungspotential auf. Die Detektion von nicht-invasiven Biomarkern zur frühzeitigen Erkennung von Urothelkarzinomen ist von enormer Bedeutung. In Vorversuchen konnte die Arbeitsgruppe zeigen, dass im Blut von Patienten mit muskelinvasiven Harnblasenkarzinomen erhöhte Östrogen Beta Rezeptor (ERβ) Spiegel zu finden sind. In Zellkulturexperimenten konnte ein neuer, hormonabhängiger Signalweg ermittelt werden und einzelne Proteine konnten zur Differenzierung von muskelinvasiven und nicht-muskelinvasiven Harnblasenkarzinomen im Urin bestimmt werden.
Methoden: Die Harnblasenkarzinomzelllinie HTB-9 wurde mit ET-1, sowie den ET-1 Rezeptor Blockern (BQ123 und BQ788) behandelt. Ein Androgen Rezeptor Pulldown mit anschließender pri-miR 706 qRT-PCR wurde durchgeführt. Nach den verschiedenen Behandlungen wurden ein Western Blot, sowie eine qRT-PCR durchgeführt. Zusätzlich wurden Urinproben von Patienten mit einem Harnblasenkarzinom (n=35), sowie gesunden Kontrollen (n=15) mittels ELISA analysiert.
Ergebnisse: In den HTB-9 Zellen konnte ein neuer, hormonabhängiger Signaltransduktionsweg, der für die Herunterregulation von E-Cadherin verantwortlich ist, analysiert werden. ET-1 bildet mit dem Androgen Rezeptor einen Komplex, der in den Zellkern wandert. Dieser Komplex ist wichtig für die Transkription von ERβ. Es konnte gezeigt werden, dass eine Überexpression von ERβ für die höheren miR 706 Spiegel verantwortlich ist. Es ist bereits bekannt, dass diese miR an das 3’ UTR von E-Cadherin bindet und als OncomiR fungiert. In Urinen von Patienten mit muskelinvasiven Harnblasenkarzinomen konnten signifikant erhöhte ERß Spiegel und deutliche niedriger E-Cadherin Spiegel, verglichen mit Proben von Patienten mit nicht-muskelinvasiven Harnblasenkarzinomen, gemessen werden.
Zusammenfassung: Durch die Analyse des hormonabhängigen Signaltransduktionswegs in der Zellkultur war es möglich nicht-invasive Biomarker, die zur Differenzierung von Harnblasenkarzinomen dienen könnten, zu analysieren.