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Roboter-assistierte vs. offene Ureterreimplantation: Ein multizentrischer Vergleich
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Veröffentlicht: | 20. Juni 2023 |
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Einleitung: Die offene Reimplantation des Harnleiters in die Harnblase gilt als chirurgischer Standard zur Behandlung von distalen Harnleiterstrikturen oder -verletzungen. Diese Eingriffe werden zunehmend minimalinvasiv und roboterassistiert durchgeführt, wobei bisher nur wenige Serien mit kleinen Fallzahlen veröffentlicht wurden.
Methode: In dieser retrospektiven multizentrischen Studie haben wir die Daten von 51 robotergestützten Ureterreimplantationen (RUR) mit 79 offenen Ureterreimplantationen (OUR) verglichen. Die beiden Kohorten wurden anhand unterschiedlicher Ausgangscharakteristika und perioperativer Ergebnisse vergleichend bewertet. Außerdem wurde eine multivariate logistische Regression durchgeführt, um eine unabhängige Vorhersagefähigkeit zu testen.
Ergebnisse: Die Operationszeit, die Dauer des Krankenhausaufenthalts, die Verweildauer des Blasenkatheters, der geschätzte intraoperative Blutverlust, die postoperative Bluttransfusionsrate und die postoperativen Komplikationen waren in der roboterassistierten Kohorte im Vergleich zur offenen Kohorte geringer. In der multivariaten Regressionsanalyse war die roboterassistierte Operation ein unabhängiger Prädiktor für eine kürzere Operationszeit (Koeffizient -0,254, 95% Konfidenzintervall [KI] -0,342 – -0,166, p<0,001), einen kürzeren Krankenhausaufenthalts (Koeffizient -0,455, 95% CI - 0,552 – -0,358, p<0,001), eine kürzere Verweildauer des Blasenkatheters (Koeffizient -0,210, 95% CI -0,278 – -0,142, p<0,001) und einen geringeren geschätzten intraoperativen Blutverlust (Koeffizient -0,390, 95% CI -0,549 – -0,231, p<0,001).
Schlussfolgerung: Die RUR ist eine sichere Alternative zur OUR. Um die Rolle der RUR in der rekonstruktiven Chirurgie weiter zu definieren, sind prospektive Untersuchungen erforderlich.