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Vom Spiel zum Spiel: Die Geschichte einer Harnröhrenverletzung
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Veröffentlicht: | 20. Juni 2023 |
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Einleitung: Eine posttraumatische Harnröhrenstriktur kann sehr herausfordernd zu behandeln sein und erfordert die Kenntnisse von allen Techniken der Harnröhrenchirurgie einschließlich Endoskopie. In unserem Video zeigen wir die „cut to the light“ Urethrotomie sowie die „double-patch“ Urethroplastik bei einem posttraumatischen langstreckigen bulbären Harnröhrenverschluss.
Methode: 27-jähriger Patient, ein Profi-Fußballspieler ist während eines Fußballspiels mit gespreizten Beinen gegen die Torstange gerutscht, wodurch sich das Traumata ereignete. Bei Urethrorrhagie und ausgeprägten Miktionsbeschwerden erfolgte eine perkutane Cystostomie mit darauffolgender Urethrotomie im Ausland. 6 Stunden nach der Entfernung des Dauerkatheters entwickelte der Patient ein Harnröhrenstrikturrezidiv mit Harnverhaltung. Nach erneuter perkutaner Cystostomie wurde er zu uns überwiesen. Eine ante-/retrograde Urethrografie ergab einen kompletten bulbären Harnröhrenverschluss. Die Kontinuität der Harnröhre musste durch eine „cut to the light“ Urethrotomie wiederhergestellt werden. Bei der Harnröhrenplastik wurden 5 cm als ventral onlay bis zum Sphinkter reichend und 2,5 cm als dorsal inlay rekonstruiert.
Ergebnisse: Postoperativ erhielt der Patient die Harnableitung mit einem transurethralen Dauerkatheter 18 Ch für 3 Wochen. Die anschließenden Miktionscystourethrographie sowie Urethroskopie zeigten ein gut eingeheiltes Transplantat sowie keinen Anhalt für eine Rezidiv-Striktur. Die Uroflowmetrie wies eine max. Flussrate von 34,8 ml/s auf, sonographish restharnfreie Miktion. Unauffälliges follow-up 1 Jahr.
Schlussfolgerung: Hochgradige komplizierte Harnröhrenstrikturen können und sollten nur in Zentren behandelt werden, die ausreichend Erfahrung besitzen und die Strategie der Rekonstruktion je nach Grad, Länge und Ursache der Striktur von Fall zu Fall modifizieren können.