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Neue Urinmarker für die Differenzierung zwischen nicht-muskelinvasiven und muskelinvasiven Harnblasenkarzinomen – eine multizentrische Validierung
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Veröffentlicht: | 20. Juni 2023 |
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Einleitung: Die Differenzierung zwischen einem Nicht-Muskelinvasiven (NMIBC) und einem Muskelinvasiven (MIBC) Harnblasenkarzinom ist immer noch eine große Herausforderung. Bis jetzt ist kein geeignetes Diagnostisches Tool vorhanden. Mxi-2 ist die trunkierte Variante des MAPK p38. Die Überexpression von Mxi-2 im Urin ist bereits bei Nierenzellkarzinomen beschrieben. Vimentin3 (Vim3) ist die trunkierte Variante des Vimentins. Der Nachweis von Vim3 erlaubt die Identifizierung von renalen Onkozytomen im Urin. Basierend auf dem Vorliegen eines generellen Mechanismus wurde die Expression beider Proteine im Urin von Harnblasenkarzinom Patienten untersucht.
Material und Methoden: Die Expression von Mxi-2 und Vim3 wurde im Patientengewebe von 10 gesunden Patienten, sowie 30 Harnblasenkarzinom Patienten mit unterschiedlichen Tumorstadien mittels Immunflourescence bestimmt. Zusätzlich wurde eine IHC Färbung etabliert. In einem weiteren Schritt wurden Urine von gesunden Kontrollen (n=40) und Harnblasenkarzinom Patienten (n=230) mit unterschiedlichen Tumorstadien mittels Mxi-2 und Vim3 ELISA analysiert. Für eine externe Validierung wurden zusätzlich 320 weitere Urinproben von der multizentrischen bladder BRIDGister Studie analysiert.
Ergebnisse: Die Bestimmung von Mxi-2 und Vim3 im Urin erlaubt die Differenzierung zwischen einem NMIBC und einem MIBC. In den Analysen konnten signifikante Unterschiede zwischen einem pTa und pT1 Tumor im Vergleich zu MIBC (pT2–pT4) Tumoren gesehen werden. Für Mxi-2 konnte eine Sensitivität von 92% und eine Spezifität von 88% und Vim3 eine Sensitivität von 82% und eine Spezifität von 84% im Patientenkollektiv der Uniklinik Köln ermittelt werden. In der unabhängigen Validierungskohorte konnte für Mxi-2 eine Sensitivität und Spezifität von 80% erreicht werden, während Vim3 eine Spezifität von 80% und eine Sensitivität von 72% erreichte.
Schlussfolgerung: Die Bestimmung von Mxi-2 und Vim3 im Urin erlaubt eine schnelle und kostengünstige Differenzierung zwischen einem NMIBC und einem MIBC mit einer sehr hohen Genauigkeit. In einem weiteren Schritt sollen die beiden neuen nicht invasiven Marker mit bereits erhältlichen Urin Testen (NMP22, BTA stat und Uromonitor) vergleichen werden. Eine prospektive Validierung für die Vorhersage eines MIBC ist in Planung.