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63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

21.-24.06.2023, Reutlingen

Die intravesikale BCG Therapie beeinflusst den Combined Positive Score (CPS) sowie den PD-L1 Status im high-risk nicht-muskelinvasiven Urothelkarzinom der Harnblase

Meeting Abstract

  • M. Maas - Uniklinikum Tübingen, Abteilung für Urologie; Vancouver Prostate Centre
  • Andreas Hilsendecker - Uniklinikum Tübingen, Abteilung für Urologie
  • A. Pertoll - Uniklinikum Tübingen, Abteilung für Urologie
  • H. Bösmüller - Uniklinikum Tübingen, Abteilung für Pathologie
  • V. Stühler - Uniklinikum Tübingen, Abteilung für Urologie
  • S. Walz - Uniklinikum Tübingen, Abteilung für Urologie
  • S. Rausch - Uniklinikum Tübingen, Abteilung für Urologie
  • A. Stenzl - Uniklinikum Tübingen, Abteilung für Urologie
  • J. Hennenlotter - Uniklinikum Tübingen, Abteilung für Urologie
  • S. Aufderklamm - Uniklinikum Tübingen, Abteilung für Urologie

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Reutlingen, 21.-24.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV4.5

doi: 10.3205/23swdgu034, urn:nbn:de:0183-23swdgu0347

Veröffentlicht: 20. Juni 2023

© 2023 Maas et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das high-risk nicht-muskelinvasive Urothelkarzinom der Harnblase (HR NMIBC) ist aufgrund hoher Progressionsraten eine Herausforderung. Therapeutisch stellt die intravesikale BCG-Instillation den Goldstandard dar. Checkpointinhibitoren (CPI) rücken jedoch zunehmend in den Fokus klinischer Studien. Als Einschlusskriterium wird unter anderem der Combined Positive Score (CPS) ≥ 10 herangezogen. Ziel unserer Studie war es, die Abhängigkeit des CPS und damit des PD-L1 Status von einer vorherigen BCG-Therapie in HR NMIBC zu evaluieren.

Material & Methoden: Monozentrisch wurden retrospektiv Patienten identifiziert, bei denen nach initialem HR NMIBC und zwischenzeitlicher negativer TUR-B im weiteren Verlauf ein Rezidiv auftrat. 126 Gewebeproben von 63 Patienten (38x zwischenzeitliche BCG-Therapie) wurden auf ihren CPS hin evaluiert, dieser wurde mit etablierten klinisch-pathologischen Parametern korreliert. Analog erfolgte die Analyse der Patienten anhand ihres PD-L1 Status.

Ergebnisse: Es zeigt sich eine zeitlich variable Ausprägung des CPS Werts zwischen beiden evaluierten Zeitpunkten. Patienten mit erfolgter BCG-Therapie zeigen eine signifikante Steigerung des mittleren CPS Werts vor und nach Therapie (4.034 zu 12.005, p=0,0074), was einer Zunahme der PD-L1 positiven Patienten von 5 auf 11 entspricht. Dies zeigt sich bei Patienten ohne erfolgte BCG-Therapie nicht (2.156 vs. 3.374, p=0,7766), hier sind gleichbleibend 2 Patienten PD-L1 positiv. Die Korrelationsanalyse ergibt eine positive Korrelation des CPS zum CIS sowie eine negative Korrelation zur Tumorgröße ≥ 3 cm.

Schlussfolgerung: Der CPS und damit verbunden der PD-L1 Status zeigt eine zeitliche Variabilität und wird darüber hinaus durch eine erfolgte BCG-Therapie deutlich erhöht. Dies sollte bei der Formulierung von Einschlusskriterien in CPI-Studien bei HR NMIBC bedacht werden, auch vor dem Hintergrund der Auswahl der zu evaluierenden Gewebeprobe.