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63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

21.-24.06.2023, Reutlingen

Pulsmodulation bei der HoLEP: Was bringt es wirklich?

Meeting Abstract

  • Jonas Herrmann - Universitätsklinikum Mannheim
  • F. Hartung - Universitätsklinikum Mannheim
  • B. Grüne - Universitätsklinikum Mannheim
  • M. Michel - Universitätsklinikum Mannheim
  • M. Wenk - Universitätsklinikum Mannheim

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Reutlingen, 21.-24.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV3.9

doi: 10.3205/23swdgu029, urn:nbn:de:0183-23swdgu0294

Veröffentlicht: 20. Juni 2023

© 2023 Herrmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Stellenwert und Nutzen von Techniken zur Puls-Modulation bei der Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) wird seit der Einführung der MOSES Technologie® kontrovers diskutiert. Bisher gibt es jedoch kaum belastbare Daten aus der klinischen Praxis.

Methoden: Alle HoLEP Eingriffe eines Urologen, die zwischen 01/2021 und 01/2023 durchgeführt wurden, wurden in die Analyse eingeschlossen. Perioperative Daten, postoperativer Hämoglobin-Abfall sowie die 30-Tage Komplikationsrate wurden in einer prospektiven Datenbank erfasst und retrospektiv ausgewertet. Die Komplikationen wurden anhand der Clavien-Dindo-Klassifikation (CDC) eingeteilt. Patienten die eine Enukleation mit Pulsmodulation erhielten (Gruppe A) wurden mit Patienten die eine Enukleation mit ohne Pulsmodulation erhielten (Gruppe B) verglichen. Alle Patienten wurden mit der EnBlock Technik enukleiert. Die Lasereinstellungen waren 50 Herz und 2 Joule in beiden Gruppen.

Ergebnisse: 347 Patienten wurden in die Auswertung eingeschlossen. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen Gruppe A (N=104) und Gruppe B (N=243) in den Parametern Enukleationseffizienz (2,50 vs. 2,31 g/min; p=0,147), Operationszeit (53,8 vs. 54,6 min; p=0,812), Koagulationszeit (8,02 min vs. 7,66 min; p=0,489) und mediane Krankenhausaufenthaltsdauer (2 Tage in beiden Gruppen). Es zeigte sich ein schwacher Trend für einen niedrigeren Hämoglobin-Abfall in Gruppe A, der jedoch keine statistische Signifikanz erreichte (Gruppe A 0,605 g/l vs. Gruppe B 0,956 g/l; p=0,114). Komplikationen aller Grade (CDC 1–5) traten in 17,3% vs. 14,8% auf (p=0,335). Höhergradige Komplikationen (CDC 3–5) traten in 1,92% vs. 0,82% auf (p=0,495).

Schlussfolgerung: Es zeigt sich kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen in der Enukleationseffizienz, der Operationszeit, der Koagulationszeit sowie der Krankenhausaufenthaltsdauer. Die Komplikationsrate war sehr niedrig und unterschied sich nicht relevant zwischen beiden Gruppen. In unserer Kohorte konnte kein klinischer Vorteil für den Einsatz der Pulsmodulation im Vergleich zum Standardsetting für die HoLEP festgestellt werden.