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63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

21.-24.06.2023, Reutlingen

Die 3-Hufeisen-Technik zur endoskopischen Enukleation der Prostata – Langzeitergebnisse

Meeting Abstract

  • Dana Sirtl - Universitätsklinikum Freiburg, Department Chirurgie, Klinik für Urologie, Sektion Urotechnologie
  • M. Schönthaler - Universitätsklinikum Freiburg, Department Chirurgie, Klinik für Urologie, Sektion Urotechnologie
  • K. Wilhelm - Universitätsklinikum Freiburg, Department Chirurgie, Klinik für Urologie, Sektion Urotechnologie
  • A. Miernik - Universitätsklinikum Freiburg, Department Chirurgie, Klinik für Urologie, Sektion Urotechnologie
  • C. Gratzke - Universitätsklinikum Freiburg, Department Chirurgie, Klinik für Urologie, Sektion Urotechnologie
  • D. Schöb - Universitätsklinikum Freiburg, Department Chirurgie, Klinik für Urologie, Sektion Urotechnologie

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Reutlingen, 21.-24.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV3.8

doi: 10.3205/23swdgu028, urn:nbn:de:0183-23swdgu0281

Veröffentlicht: 20. Juni 2023

© 2023 Sirtl et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Holmium Laser Enukleation der Prostata (HoLEP) stellt ein etabliertes Verfahren zur Therapie der benignen Prostatahyperplasie (BPH) dar. Ursprünglich als three-lobe-Enukleationstechnik entwickelt, sind zwischenzeitlich mehrere Adaptationen dieser Technik entstanden. Die 2019 von Miernik et al. publizierte 3-Hufeisen-Technik soll zum einen durch Nutzung anatomischer Orientierungspunkte den Schwierigkeitsgrad des Eingriffs reduzieren, zum anderen zeigte sie eine höhere Effizienz (Miernik and Schoeb, 2019). In dieser Arbeit werden die Langzeitergebnisse der 2019 publizierten Kohorte vorgestellt.

Methoden: Es erfolgte eine Follow-Up Untersuchung von insgesamt 52 Patienten die mit der 3-Hufeisen-Technik operiert wurden. Zudem wurden 27 Patienten als Kontrollgruppe nachuntersucht, die im selben Zeitraum mittels der klassischen three-lobe-Enukleationstechnik operiert wurden. Die Follow-Up Untersuchung erfolgte in einem Nachbeobachtungszeitraum von ≥ 12 Monaten. Das funktionelle Ergebnis beider Gruppen wurde anhand standardisierter Scores (IPSS, QoL, ICIQ, IIEF) erfasst sowie eine Harnstrahlmessung und sonografische Restharnbestimmung durchgeführt. Des Weiteren erfolgte die Erfassung aufgetretener Komplikationen, welche nach Clavien Dindo klassifiziert wurden.

Ergebnisse: Die durchschnittliche präoperative Prostatagröße betrug 79,6 ± 51,9 cc in der Studiengruppe und 99,4 ± 58,2 cc in der Kontrollgruppe (p = 0,172). Lediglich im präoperativen IPSS-Score zeigte sich ein signifikanter Unterschied von 18,4 ± 6,8 in der Studiengruppe zu 13,0 ± 7,4 in der Kontrollgruppe (p = 0,003). In der Studiengruppe zeigten sich signifikante Verbesserungen im Restharn von 86 ± 121 ml auf 45 ± 129 ml (p = 0,016), im IPSS Score von 18,4 ± 6,8 auf 7,3 ± 6,8 (p < 0,001), im QoL-Score von 3,3 ± 1,1 auf 1,3 ± 1,1 (p < 0,001) sowie im IIEF-Score von 11,6 ± 8,2 auf 10,4 ± 8,4 (p = 0,015). Der Vergleich zur Kontrollgruppe erbrachte eine signifikant höhere Verbesserung des IPSS Wertes von 11,7 ± 6,8 gegenüber 7,4 ± 6,7 Score-Punkten in der Kontrollgruppe (p = 0,006), ansonsten zeigten sich keine signifikanten Unterschiede. Die Komplikationsrate nach Clavien Dindo Klassifikation betrug 44,2% in der Studiengruppe gegenüber 33,3% in der Kontrollgruppe (p = 0,469), wobei in der Studiengruppe signifikant weniger Strikturen zu verzeichnen waren (p = 0,016). In der multivariaten Analyse zeichnen sich neben einem zu erwartenden signifikanten Einfluss des präoperativen Restharns auf die Verbesserung desselben in beiden OP-Techniken keine weiteren signifikanten präoperativen Faktoren ab.

Schlussfolgerung: Die 3-Hufeisen-Technik stellt eine komplikationsarme und effizientere Alternative zur klassischen 3 Lappentechnik bei der endoskopischen Enukleation der Prostata dar.