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Auf dem Weg zur rückstandsfreien Steinsanierung nach ureteroskopischer Laserlithotripsie – die Hydrogelmethode
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Veröffentlicht: | 20. Juni 2023 |
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Einleitung: Ziel einer ureterorenoskopischen Steintherapie ist die postoperative Steinfreiheit des Patienten. Im Alltag bleiben allerdings oft Steinfragmente (SF) im Hohlsystem zurück. Zur Optimierung der Steinfreiheitsrate (SFR) nach Ureterorenoskopie (URS) wurde daher die Hydrogel-Methode (MediNik, MN) entwickelt.
Methode: In einer prospektiven, randomisierten und multizentrischen Studie wurde die URS + MN mit der alleinigen URS hinsichtlich der Anzahl entfernter SF, Sicherheit und Tolerabilität verglichen. Eingeschlossen wurden Patienten >18 Jahre ohne anatomischen Harntraktpathologien mit geplanter URS und Laserlithotripsie bei Nierensteinen >5 mm. Die Laserlithotripsie der Steine erfolgte als Dusting. Analog dazu wurde bei URS + MN nach dem Dusting noch MN appliziert. Dabei wurden die SF mit Hydrogel umschlossen und konnten mittels Basketing entfernt werden. Das entfernte Material beider Gruppen wurde nach Menge und Größe der SF (<0,5 mm; 0,5–1,0 mm; >1 mm) bewertet. Die Studienpatienten wurden für 6 Wochen mit 4 postoperativen Visiten nachbeobachtet.
Ergebnisse: In die Studie aufgenommen wurden 42 Patienten: 17 URS, 25 URS + MN. Es zeigte sich eine deutlich bessere Steinextraktion für URS + MN (1.716 SF <1 mm) im Vergleich zur alleinigen URS (209 SF <1 mm). Auch bei größeren SF >1 mm war URS + MN (310 SF) der alleinigen URS (118 SF) überlegen. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse oder Komplikationen traten in beiden Gruppen nicht auf.
Schlussfolgerung: URS + MN entfernt deutlich mehr SF als die bisherige Standardbehandlung mit alleiniger URS. Die Verwendung von MN während der URS ist sicher und nebenwirkungsfrei. Mit einem geringen zeitlichen Mehraufwand lässt sich mit MN die derzeit technisch höchste SFR erreichen.