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Bedeutung der Retroperitonealsonographie bei der Detektion von Harnleitersteinen mit Harnstauungsniere
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Veröffentlicht: | 20. Juni 2023 |
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Einleitung: Bei den meisten Urologen wird die low-dose-CT-US für die Detektion von Harnleitersteinen herangezogen. In unserer Untersuchungsserie können wir aufzeigen, dass die Steine zu einem hohen Prozentsatz im Ultraschall auch bei geringer Ektasie nachweisbar sind; in der Asklepios Klinik Lindau stand uns ein high-end Sonogerät WS80A der Fa. Samsung zur Verfügung.
Material und Methode: Bei den 268 stationären Pat. mit Nierenkoliken hatten 105 Pat. den Stein oberhalb der iliakalen Gefäßkreuzung, bei 163 Pat. lag der Stein im unteren Harnleiterdrittel. Die prävesikalen Steine lassen sich sicher in den letzten 3–4 cm beim Mann in der transrectalen Sonographie darstellen, in der transvaginalen Sonographie kann man den distalen Harnleiter bei entsprechender Dilatation sogar bis zu den iliakalen Gefäßen auf Steine durchsuchen.
Ergebnisse: Bei den 105 Pat. mit einem prox. Harnleiterstein konnte der Stein bei 96 Pat. (91%) gesehen werden, bei 55 Pat. (54%) wurde kein CT durchgeführt. Bei den 163 Pat. mit einen distalen Konkrement konnten wir den Stein bei 150 Pat. (92%) sonographisch sichern, 105 Pat. (64%) mussten keine CT-US bekommen. Bei den letzten 40 Pat. war es bei den proximalen Steinen sogar in 82%, bei den distalen Steinen in 86% möglich, auf eine radiologische Sicherung zu verzichten. Hier fanden wir bei 20% der Kolikpatienten eine Fornixruptur, erkennbar durch einen Flüssigkeitssaum meist am Unterpol, der durch die Verwendung des high-end Gerätes der Fa. Samsung leicht zu finden ist. Bei 5 Sepsis-Pat. war durch die Sonographie eine alleinige Diagnose der Obstruktionsursache und eine rasche innere Harnableitung nach endoskopischer Steinsanierung ohne vorherige CT-US möglich.
Zusammenfassung: Die Abdominal-Sonographie kann nicht nur erfolgreich beim Nachweis von Kelchsteinen oder Harnstau von den Urologen eingesetzt, sondern auch im Auffinden des Harnleitersteines im erweiterten Harnleiter verwendet werden. Wer einen prox. Harnleiterstein im dilatierten Harnleiter bis zur Gefässkreuzung finden kann, wird auch problemlos im Retroperitoneum einen befallenen Lymphknoten beim Hodencarcinom im St. Iia darstellen können oder das St. I sicher dokumentieren können, da der Untersuchungsvorgang (Kompression von Darmschlingen/Cava) im Retroperitoneum beim erweiterten Ureter dem Aufsuchen von befallenen testikulären Lymphknoten sehr ähnlich ist. Durch den sonographischen Nachweis kann man v.a. bei distalen Steinen den Abgang verfolgen, Röntgenstrahlung vermeiden, sich und den Pat. beim Abgang glücklich machen.