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30. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft - SATh 30

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft e.V.

01.09. - 02.09.2023, Gera

Wirksamkeit und Sicherheitsprofil nach Microshunt bei Augen mit initial sehr hoher Drucklage

Meeting Abstract

  • Theresa Theilig - Jena
  • M. Papadimitriou - Jena
  • D. Meller - Jena
  • S. Hasan - Jena

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft. 30. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh. Gera, 01.-02.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23sath27

doi: 10.3205/23sath27, urn:nbn:de:0183-23sath270

Veröffentlicht: 6. September 2023

© 2023 Theilig et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Der Preserflo-Microshunt stellt eine gute Behandlungsmethode bei medikamentös nicht regulierbarem Glaukom dar. In klinischen Studien werden jedoch häufig Augen mit sehr hoher präoperativer Augeninnendruck (IOD)-Lage ausgeschlossen. Ziel der Studie war deshalb die Untersuchung der Ergebnisse nach Preserflo-Implantation bei initial sehr hoher IOD-Lage.

Methodik: Retrospektiv wurden mittels Preserflo versorgte Augen mit präoperativem IOD von ≥30mmHg unter maximal tolerierter Lokaltherapie eingeschlossen, die an primärem Offenwinkelglaukom oder Pseudoexfoliationsglaukom litten und postoperativ mindestens 3 Monate nachbeobachtet wurden. Es wurden IOD und Anzahl der drucksenkenden Medikamente (AdM) präoperativ zur Indikationsstellung und postoperativ zum letzten Untersuchungszeitpunkt, sowie Komplikationen und erneute Interventionen dokumentiert. Ein Erfolg wurde abgestuft nach postoperativer IOD-Lage bei ≤21, 18 oder 15mmHg bemessen, jeweils ohne die Notwendigkeit einer erneuten drucksenkenden OP. Ein kompletter Erfolg (KE) trat ohne drucksenkende Medikation ein, ein qualifizierter Erfolg (QE) ohne zusätzliche Medikation gegenüber präoperativ.

Ergebnisse: Es wurden 40 Augen von 36 Patienten eingeschlossen. Präoperativ lag ein IOD von 39,1±7,5 mmHg (Minimum 30, Maximum 62, Median 37 mmHg) bei AdM von 2,8±1,4 (Min. 0, Max. 5, Median 3,0) vor. Bezogen auf nicht erneut drucksenkend operierte Augen konnte nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 275±166 Tagen (Min. 77, Max. 601, Median 287 Tage) der IOD auf 14,7±5,3 mmHg bei AdM von 0,25±0,6 signifikant gesenkt werden (p<0,01). Die Erfolgsraten zur letzten Untersuchung betrugen: KE21 55%, QE21 65%, KE18 53%, QE18 63%, KE15 48%, QE15 55%. Erneut drucksenkend operiert wurden 22,1% (alle mittels offener Bindehautrevision bei Sickerkissenversagen) nach einer durchschnittlichen Zeitspanne von 122,7±117,0 Tagen nach Implantation. Komplikationen traten wie folgt auf: postoperative Hypotonie 42,5%, Aderhautamotio 22,5%, Hyphäma 15,0%, 2,5% Aderhauthämorrhagie (alle spontan regredient).

Schlussfolgerungen: Mittels Preserflo-Microshunt kann auch bei Augen mit sehr hoher präoperativer Drucklage eine signifikante IOD- und AdM-Senkung mit guten Erfolgsraten und akzeptablem Sicherheitsprofil erreicht werden.