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Integration der ALT-Transplantate in die Hornhautoberfläche
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Veröffentlicht: | 7. November 2022 |
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Hintergrund: Die Limbusstammzellinsuffizienz (LSZI) ist ein oftmals stark visuseinschränkendes Krankheitsbild, welches nicht selten zur Erblindung führen kann. Ursächlich können Verätzungen, Infektionen, multiple Voroperationen und auch angeborene Fehlbildungen sein. Die ALT (allogene limbale Transplantation) ist ein Verfahren zur Behandlung der LSZI. Hierbei werden im Rahmen einer durchgreifenden allogenen Keratoplastik mehrere Anteile des Spenderlimbus präpariert und unter der doppelt fortlaufenden Sternnaht beziehungsweise den Einzelknüpfnähten befestigt (ohne Fibrinkleber).
Methoden: Insgesamt wurde bei 22 Patienten/innen im Zeitraum von Februar 2019 bis zum Juni 2022 im Universitätsklinikum Halle (Saale) eine ALT-Operation durchgeführt. Postoperativ erfolgte eine regelmäßige Nachsorge, welche Visustestung, Druckmessung, spaltlampenmikroskopische Untersuchung, Funduskopie, Hornhauttopografie und optische Kohärenztomografie (OCT) des vorderen Augenabschnittes umfasste.
Ergebnisse: Das durchschnittliche Patientenalter lag bei 69,5 Jahren, das durchschnittliche Follow-up bei 19 Monaten. Alle eingeschlossenen Patienten wiesen eine Limbusstammzellinsuffizienz auf und waren multipel voroperiert. Bei 61% lag eine infektiöse, bei 39% eine traumatische/chemische Genese der LSZI vor. Es konnte bei allen Patienten/innen mittels Vorderabschnitts-OCT eine Integration der ALT-Transplantate in die corneale Oberfläche gezeigt werden. Bei keinem der operierten Augen kam es auf Grund der initialen Prominenz der allogenen Limbustransplantate zu Komplikationen. Insgesamt kam es zu einem Visuszugewinn postoperativ von initial 1,97 logMAR auf 1,43 logMAR.
Schlussfolgerung: Die ALT kann als mögliche Therapieoption zur Behandlung der LSZI angesehen werden. Mit dem Vorderabschnitts-OCT konnte eine Integration der transplantierten Limbusanteile in das umgebende Hornhautgewebe gezeigt werden.