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Das Prinzip der Ein-Muskel-Chirurgie bei Augenbewegungsstörungen
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Veröffentlicht: | 28. August 2017 |
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In der klassischen Augenmuskel-Chirurgie sind einzeitige Operationen an mehreren geraden Augenmuskeln häufig. Diese vier Muskeln spielen aber für die Durchblutung des vorderen Augenabschnitts (durch die Ziliararterien) eine große Rolle. In einer Sitzung sollten deshalb nur maximal zwei gerade Muskeln an einem Auge operieren (zwei schräge Muskeln können immer mitoperiert werden, da sie für die Vorderabschnittsdurchblutung keine Rolle spielen). Die Operation eines dritten geraden Muskels am gleichen Auge sollte vermieden werden. Sie ist allenfalls nach mehrjährigem Intervall wieder möglich.
Ziel ist es deshalb, so wenige gerade Augenmuskeln, wie unbedingt notwendig zu operieren, zumal bei vielen Erkrankungen (wie Okulomotoriusparese, endokrine Orbitopathie) primär mehrere gerade Muskeln betroffen sind.
Ein „Einsparen“ von Operationen an geraden Augenmuskeln ist möglich durch Transpositionen von Muskelanteilen (z.B. bei Abduzensparese), durch Muskelfusionierungen (z.B. Yokoyama-OP bei hoher Myopie) oder durch Sehnenverlängerung mit Interponat (z.B. bei endokriner Orbitopathie).
Zusammenfassend ist festzuhalten: Mit dem Prinzip der Ein-Muskel-Chirurgie bei Augenbewegungsstörungen kann es gelingen, einen möglichst großen operativen Effekt mit geringen Mitteln zu erzielen und sich keine Zukunfts-Optionen bei einer möglichen Progression der Krankheit zu verbauen.