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Routine-Gutachten mit Folgen
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Veröffentlicht: | 15. Dezember 2020 |
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In unserer Fachabteilung stellte sich ein 35-jähriger Patient zur Führerscheinbegutachtung vor. Die Perimetrie am rechten Auge zeigte eine infero-temporale Einengung des Gesichtsfeldes auf 50°. Ursächlich hierfür war eine ältere supero-nasale Amotio retinae. Die initiale operative Versorgung erfolgte mittels SF6-Gas-Eingabe sowie Retinokryopexie. Neun Tage später kam es bei Tensiodekompensation sowie zunehmender subjektiver Gesichtsfeldeinschränkung zur erneuten stationären Aufnahme. Aufgrund fehlender Resorptionstendenz der neurosensorischen Netzhautabhebung wurde eine Vitrektomie mit C2F6-Eingabe und Retinokryopexie durchgeführt. Knapp zwei Wochen später ereignete sich eine Re-Amotio bei PVR-Reaktion, die nun mittels Re-PPV, Laser-/Kryoretinopexie, Silikonöleingabe sowie Cerclage versorgt wurde. Die letzte Verlaufskontrolle zeigte eine allseits anliegende Netzhaut, einen guten Visusbefund und stabile perimetrische Außengrenzen.
Conclusio: Wiederkehrende routinemäßige Begutachtungen können essentiell zur Aufdeckung stummer Pathologien beitragen. Die Versorgung älterer Netzhautablösungen kann sich oft komplex und langwierig gestalten.