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93. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

31.10.2020, Koblenz (Online-Konferenz)

Minimalinvasive Tränenwegschirurgie – Neue Ansätze

Meeting Abstract

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  • M. Lang - Darmstadt

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 93. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Koblenz (Online-Konferenz), 31.-31.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20rma07

doi: 10.3205/20rma07, urn:nbn:de:0183-20rma079

Veröffentlicht: 15. Dezember 2020

© 2020 Lang.
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Gliederung

Text

In der heutigen Zeit ist vor allem das Thema Hygiene in aller Munde. Und auch bei Kollegen, welche bei uns hospitieren, ist das Thema Instrumenten- bzw. Endoskop-Aufbereitung das größte Fragezeichen. Insgesamt kennt man die Diskussion um die suffiziente Aufbereitung von Endoskopen vor allem aus anderen Fachbereichen wie der Gastroenterologie. Doch wie ist eine gute Aufbereitung möglich, wenn das Endoskop noch kleiner, empfindlicher und die Lumen noch enger sind?

Derzeit sind zwei unterschiedliche Verfahren gebräuchlich. Die ‚normale‘ Dampfsterilisation und die nicht so weit verbreitete Plasmasterilisation, welche sich auch für temperaturempfindliche Instrumente eignet.

Verschiedene Tränenwegsendoskope werden vorgestellt. Wie sind die unterschiedlichen Aufbereitungsmöglichkeiten? Welche unterschiedlichen Funktionsweisen liegen der jeweiligen Technik zugrunde, wie ist die Darstellung (Optik) gelöst? Lassen sich zusätzlich zur optischen Darstellung auch chirurgische Maßnahmen wie eine Mikrodrillplastik und Laserdakryoplastik durchführen, welche dann auch den therapeutischen Nutzen darstellt?

Denn Patienten, bei denen Epiphora, infolge von langstreckigen Canaliculusstenosen durch Entzündungen, Chemotherapeutika, Unfälle, tumorbedingte Stenosen oder einer Aplasie des tränenableitenden Systems vorliegen, können meist nur mit laserchirurgischen Verfahren therapiert werden. Bei vielen idiopathischen Stenosen handelt es sich um subtotale Saccusausgangsstenosen, die mit einem Mikrodrill behandelt werden können.

Bei hochgradigeren Vernarbungen muss häufig sogar eine Konjunktivosaccusstomie bzw. Konjunktivorhinostomie durchgeführt werden.

Da es sich um eine Operation mit erhöhter Nachblutungsgefahr handelt, stellten wir uns die Frage, ob dies nicht auch minimal-‚invasiver‘ mittels Laser erfolgen könnte, vor allem auch vor dem Hintergrund der wachsenden Zahl antikoagulierter Patienten.

Als neuer Ansatz wurde 2019 die Laser-Konjunktivorhinostomie von uns vorgestellt.

Nach Exzision bzw. Teilexzision der Karunkel und Eröffnung der Bindehaut wird mittels Laser das Knochenostium präpariert und eine Tränenwegprothese eingesetzt.

Die ersten Ergebnisse sollen hier vorgestellt werden und weisen auf eine erfolgversprechende Neuerung der Operationstechnik hin.

Zusammenfassend kann man sagen, dass bei Versagen mikroinvasiver Tränenwegchirurgie bei Canaliculusstenosen oder bei fehlender Anlage des tränenableitenden Systems die Durchführung einer Laser-Konjunktivorhinostomie eine vielversprechende Möglichkeit ist, diesen Patienten zu helfen, insbesondere bei Implantation einer Tränenwegprothese, wodurch eine erneute Vernarbung des geschaffenen Abflusses verhindert werden kann. Zusätzlich ist dieser Ansatz auch für antikoagulierte Patienten wegen der deutlichen Reduktion der Blutungskomplikationen erfolgversprechend.