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93. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

31.10.2020, Koblenz (Online-Konferenz)

Die Rolle von Coenzym Q 10 in der medikamentösen Augentherapie

Meeting Abstract

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  • C. Erb - Berlin

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 93. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Koblenz (Online-Konferenz), 31.-31.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20rma01

doi: 10.3205/20rma01, urn:nbn:de:0183-20rma013

Veröffentlicht: 15. Dezember 2020

© 2020 Erb.
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Gliederung

Text

Coenzym Q10 ist ein wichtiger Cofaktor in der mitochondrialen Atmungskette. Es ist an der Verstoffwechselung von freien Radikalen als Shuttlesystem zwischen den Komplexen I/II und III beteiligt, unterstützt die Bildung von ATP (den zellulären Energieträger), regeneriert membrangebundenes Vitamin E (zum Teil in Verbindung mit der Alpha-Liponsäure), und stabilisiert das mitochondriale Membranpotential. Somit ist Coenzym Q10 sowohl antioxidativ, antiinflammatorisch als auch regenerativ wirksam.

Die Einsatzbereiche von Coenzym Q10 in der medikamentösen Augentherapie sind:

1.
beim Glaukom: vor allem das primäre Offenwinkelglaukom (POWG) wird heute als eine neurodegenerative Systemerkrankung angesehen, deren Basis unter anderem eine primäre Mitochondriopathie ist. In Zellkulturen und in experimentellen Tiermodellen konnte CoQ10 bei unterschiedlichen Stressoren signifikant die Apoptoserate der retinalen Ganglienzellen verringern. In Astrozyten konnte CoQ10 experimentell den induzierten oxidativen Stress reduzieren, die Anzahl der Mitochondrien erhöhen, die Superoxiddismutase-2 reduzieren und die ATP-Produktion stabil halten. Bei Glaukompatienten konnte klinisch eine Verbesserung der elektrophysiologischen Befunde nach 1 Jahr mit topisch appliziertem CoQ10 erzielt werden.
2.
Förderung der Regeneration cornealer Nervenfasern zum Beispiel nach einer Katarakt-Operation
3.
Verminderung der Apoptoserate von cornealen Keratozyten nach PRK
4.
Verbesserung eines Trockenen Auges
5.
Reduktion des oxidativen Stresses bei retinaler Ischämie