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29. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

17. - 18.06.2016, Berlin

OCT-Angiographie gestützte Quantifizierung der fovealen avaskulären Zone und parafovealen Flussdichte bei Chorioretinopathia centralis Serosa

Meeting Abstract

  • Pieter Nelis - Universitäts-Augenklinik Münster
  • C. R. Clemens - Universitäts-Augenklinik Münster
  • F. Alten - Universitäts-Augenklinik Münster
  • M. Treder - Universitäts-Augenklinik Münster
  • J. Lauermann - Universitäts-Augenklinik Münster
  • M. Alnawaiseh - Universitäts-Augenklinik Münster
  • P. Heiduschka - Universitäts-Augenklinik Münster
  • N. Eter - Universitäts-Augenklinik Münster

Retinologische Gesellschaft. 29. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Berlin, 17.-18.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16rg07

doi: 10.3205/16rg07, urn:nbn:de:0183-16rg074

Veröffentlicht: 16. Juni 2016

© 2016 Nelis et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Chorioretinopathia centralis Serosa (CCS) ist charakterisiert durch eine subretinale Flüssigkeitsakkumulation, welche in der Regel mit einer neurosensorischen Abhebung assoziiert ist. Bisher ist über die Effekte der CCS auf die retinalen Gefäße wenig bekannt. Die OCT-Angiographie (OCT-A) ist ein neues, nichtinvasives Bildgebungsverfahren, das eine schichtaufgelöste Darstellung der retinalen Perfusion ermöglicht. Ziel der Untersuchung war die Bestimmung der foveal avaskulären Zone (FAZ) und der parafovealen Flussdichte im superfiziellen Plexus bei CCS Patienten mittels OCT-A.

Methoden: 16 RCS-Patienten mit typischen chorioretinalen Veränderungen im betroffenen Auge und ohne morphologische oder funktionelle Veränderungen im Partnerauge wurden eingeschlossen (♂16-♀1, 42,2 +/- 8,5 Jahre) und mit einer altersgematchten Kontrollgruppe verglichen. OCT-A Aufnahmen wurden mit einem Untersuchungsfeld von 3mm2 (AngioVue, Optovue) durchgeführt. Im betroffenen Auge und im Partnerauge wurde mittels der geräteeigenen Software die parafoveale Flussdichte (Fdfov) in der superfiziellen Schicht quantifiziert und die FAZ manuell mit einem Messmodul der Software bestimmt.

Ergebnisse: Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten die betroffenen Augen bei CCS und die nichtaffektierten Partneraugen eine signifikant höhere Fdfov (35.66 % +/- 4.02; 36.09% +/- 4.77) in der superfiziellen Schicht (32.22% +/- 3.94). Weiterhin wies die FAZ in der superfiziellen retinalen Schicht der CCS Patienten signifikant kleinere Werte auf als die der gesunden Kontrollgruppe (CCS Augen, Partneraugen, Kontrolle: 0.15 mm2 +/- 0.07; 0.15 mm2 +/- 0.07 mm2; 0.21 mm2 +/- 0.06).

Schlussfolgerungen: In der Gesamtschau zeigen die OCT-A Untersuchungen interessanterweise eine Zunahme der parafovealen Flussdichte und eine Abnahme der FAZ in betroffenen und nicht betroffenen Partneraugen bei CCS Patienten. Dies könnte möglicherweise als Adaptation der parafovealen retinalen Gefäße interpretiert werden im Hinblick auf Veränderungen im Rahmen der Erkrankung.