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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Ein seltenes, bislang nicht beschriebenes Phänomen nach urologischen Eingriffen: Der „Macklin-Effekt“

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Andreas Bannowsky - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Osvaldo Tripepi - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Julia Fuchs - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Cindy Steinhagen - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Katrin Bothe - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Daniar Osmonov - Universitätsklinik Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Urologie
  • Caroline Wedel - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Lisa Hagemann - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Florian Armbrust - Imland Klinik Rendsburg, Klinik für Urologie
  • Stefan Ückert - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Urologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu108

doi: 10.3205/19oegu108, urn:nbn:de:0183-19oegu1087

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Bannowsky et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der „Macklin-Effekt ist das extrem seltene Phänomen eines Pneumomediastinum, welches auch mit einem Pneumoperikard oder Pneumoretroperitoneum einhergehen kann und typischerweise nach stumpfem Thoraxtrauma oder Beatmung auftritt. Nach ausführlicher Literaturrecherche ist der „Macklin-Effekt“ im Rahmen urologischer Eingriffe bislang noch nicht beschrieben.

Material und Methoden: Wir berichten von insgesamt 3 Patienten, die in unserer Klinik nach transurethralen Eingriffen ein radiologisch nachgewiesenes Pneumoretroperitoneum i.S. eines „Macklin-Effektes“ aufwiesen. In einem Fall zeigte sich ein zusätzliches Hautemphysem mit ausgeprägtem Pneumomediastinum und -perikard. Obwohl die Pat. keine abdominelle Beschwerdesymptomatik und weitestgehend unauffällige Laborparameter aufwiesen, erfolgte bei den ersten beiden Patienten eine Laparotomie unter dem Verdacht einer Darmperforation. Hierbei zeigte sich ein unauffälliger Situs. Aufgrund der Erfahrung mit den beiden Patienten wurde der konsekutiv dritte Pat. alleinig konservativ engmaschig überwacht.

Ergebnisse: Der weitere Verlauf unter engmaschiger klinischer Überwachung gestaltete sich komplikationslos. Der Patient blieb beschwerdefrei und in den radiologischen Verlaufskontrollen zeigte sich das Emphysem und das Pneumoretroperitoneum deutlich regredient. Der Pat. konnte am 6. postop. Tag nach TUR-B beschwerdefrei entlassen werden.

Schlussfolgerungen: In der Literatur liegen aufgrund der Seltenheit nur Einzelfallbeschreibungen des „Macklin-Effektes“ vor. Ein konservatives abwartendes Vorgehen ist bei Asymptomatik und fehlenden Entzündungszeichen unter intensiver Überwachung durchaus gerechtfertigt und kann den Pat. eine unnötige Operation ersparen. Unsere Fallberichte sind die ersten, die den „Macklin-Effekt“ im Rahmen urologischer Operationen beschreiben.