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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Praxis der Nachsorge nach Harnröhrenplastik mit Mundschleimhaut: Eine aktuelle Umfrage in den deutschen Kliniken

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Abhishek Pandey - Klinikum Nord, Klinik für Urologie
  • Raimund Stein - Universitätsklinikum Mannheim, Zentrum für Kinder- und Jugend- und rekonstruktive Urologie
  • Sascha Pahernik - Klinikum Nord, Klinik für Urologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu099

doi: 10.3205/19oegu099, urn:nbn:de:0183-19oegu0990

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Pandey et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Harnröhrenplastik mit Mundschleimhaut bei Urethrastriktur stellt eine der fest etablierten Verfahren zur Korrektur da. Sie ist mit hohen Erfolgsraten assoziiert. Der Erfolg wird in der Literatur allerdings sehr unterschiedlich bewertet. Für die postoperative Nachsorge es scheint kaum Standards zu geben. In der aktuellen Umfrage unter deutschen Urologen wurde die Frequenz der durchgeführten Harnröhrenplastiken sowie die unterschiedlichen Nachsorgepraktiken nach Harnröhrenplastik evaluiert.

Material & Methodik: Über den Email-verteiler der DGU wurde ein Fragebogen mit 10 Items mittels SurveyMonkey® verschickt. Die Fragen betrafen die Anzahl der durchgeführten Harnröhrenplastiken/Jahr, das Vorhandsein eines postoperativen Standards, die Art und Dauer der Nachsorge, die Zuständigkeit der Kontrollen und ob die Befragten einen einheitlichen Standard begrüßen würden.

Ergebnisse: Insgesamt antworteten 159 Urologen. 84 (53%) gaben an, dass sie weniger als 10 Harnröhrenplastiken/ Jahr durchführen; 92 (58%) gaben an, dass kein postoperativer Standard für die Nachsorge in ihren Kliniken besteht. 93% führen regelmäßig eine Harnstrahlmessung, 94% eine Restharnkontrolle und 33% Urinkulturen durch. Ein Urethrogramm verwenden 11% zur Nachsorge und 2% empfehlen regelmäßig eine Zystoskopie. 86% (136) gaben an, dass bei Ihnen die Kontrolle nach 3 Monaten und 13% (20) nach 6 Monaten erfolgt und lediglich 1% jährlich. Etwa 40% (61) empfehlen die Kontrollen über 5 Jahre und 25% über 10 oder mehr Jahre. In 84% (n=127) erfolgt die die Kontrollen bei niedergelassenen Kollegen. 83% der Befragten begrüßen eine einheitliche Empfehlung zur Nachsorge.

Schlussfolgerung: Die Umfrage zeigte, dass die Mehrheit der Antwortenden keinen einheitlichen Standard bezüglich der Nachsorge anwenden; jedoch in mehr als 90% der regelmäßige Harnstrahlmessungen und sonographishe Restharnkontrollen durchführen. 25% empfehlen die Kontrollen über einen Zeitraum von 10 und mehr Jahren. Dies sollte in Anbetracht der Spätrezidive diskutiert werden. Die Umfrage zeigt, dass die Erstellung eines Standards bzw. einer Empfehlung zur besseren Qualitätssicherung sinnvoll ist.