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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Follow-up nach laparoskopisch assistierter Nierenautotransplantation

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nina Mahne - Hanusch Krankenhaus, Urologie
  • Mathias Tischler - Hanusch Krankenhaus, Urologie
  • Sebastian Roka - Hanusch Krankenhaus, Chirurgie und Gefäßchirurgie, Wien
  • Andreas Lunacek - Hanusch Krankenhaus, Urologie
  • Eugen Plas - Hanusch Krankenhaus, Urologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu096

doi: 10.3205/19oegu096, urn:nbn:de:0183-19oegu0960

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Mahne et al.
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Gliederung

Text

Die Nierenautotransplantation stellt bei selektionierten Patienten eine sichere Alternative zur Nephrektomie bei komplexen rekonstruktiven Situationen des oberen Harntrakts dar. Dies spielt besonders bei Patienten mit Einzelniere und/oder uroonkologischen Erkrankungen eine große Rolle, da eine Dialyse zumindest verzögert oder zumeist verhindert werden kann.

Wir berichten über drei Patientinnen, die in den Jahren 2016 und 2017 an unserer Abteilung einer laparoskopisch assistierten Nierenautotransplantation zugeführt wurden. Zwei der Patientinnen hatten sich Jahre zuvor einer radikalen Nephroureterektomie aufgrund eines Urothelkarzinoms des oberen Harntraktes unterzogen. Aufgrund großflächiger, mittels Laserresektion bzw. perkutaner Resektion nicht ausreichend therapierbarer Rezidive der kontralateralen Niere, wurde die Indikation zur laparoskopischen Nephroureterektomie mit ex vivo Tumorresektion in kalter Ischämie (4°C) und Nierenautotransplantation gestellt. Die dritte Patientin hatte eine langstreckige Ureterstriktur nachdem in einem auswärtigen Krankenhaus ein permanenter Stent in den linken Harnleiter implantiert worden war.

Der initial postoperative Verlauf gestaltete sich in allen Fällen unauffällig. Die beiden onkologischen Patientinnen erhielten eine adjuvante Chemotherapie laut Standard (4 Zyklen Gemzar/Cisplatin) und sind nach 21 bzw. 24 Monaten in Vollremission. Bei einer Patientin wurde 6 Monate postoperativ eine relative Implantationsstenose der calico-vesikalen Anastomose diagnostiziert. Sie ist seither mit inneren Ureterstents versorgt. Kreatinin bzw. GFR der beiden Patientinnen mit Einzelniere betragen 1.18 mg/dl und 1.43 mg/dl bzw. 45 ml/min und 40 ml/min. Die dritte Patientin weist normale Nierenfunktionsparameter auf.

Bei ausgewählten Patienten mit Einzelniere stellt die laparoskopisch assistierte Nierenautotransplantation bei komplexen Erkrankungen der ableitenden Harnwege des oberen Harntrakts eine sichere und sinnvolle Alternative zur Nephrektomie dar. Zudem dient sie dem Organerhalt bzw. dem Erhalt von Nephronen zur Wahrung der Nierenfunktion. Eine drohende Dialyse kann in den meisten Fällen verhindert werden.