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Schwangerschaft und Nierentumor – Management, Diagnostik und Therapie anhand von 5 Fällen aus der Praxis
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Veröffentlicht: | 8. April 2019 |
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Hintergrund: Krebs ist die zweithäufigste Todesursache bei Frauen im gebärfähigen Alter. Urologische Tumore kommen hier jedoch nur mit einer Häufigkeit von 1 von 1000 Schwangerschaften vor, daher ist die Diagnosestellung oft erschwert und das Management der urologischen Malignome selten standardisiert. Das Nierenzellkarzinom (NZK) macht ca. 2% aller malignen Erkrankungen aus, Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Die jährliche Neuerkrankungsrate unter Frauen liegt in Deutschland bei ca. 10:100.000, wobei der Häufigkeitsgipfel in der 7. Dekade liegt. Die jährliche Inzidenz bei Frauen im gebärfähigen Alter liegt deutlich unter 5:100.000. Dementsprechend gering sind die medizinischen Erfahrungen bzgl. Diagnostik und Therapie des NZK in der Schwangerschaft, die Anzahl der zu dieser Problematik publizierten Fälle ist überschaubar.
Material, Methoden, Fragestellung: Ziel Arbeit ist die Darstellung eigener Erfahrungen bzgl. Management, Diagnostik und Therapie von 5 schwangeren Frauen, die an einem NZK erkrankten, sowie die kritische Evaluation der zu dieser Thematik bereits publizierten Daten.
Ergebnisse: Wir berichten über den klinischen Verlauf von 5 schwangeren Frauen (mittleres Alter 32.8, range 29-35) im 2. bis 3. Trimenom, 4/5 erhielten post partem eine Nephrektomie. Bei einer Patientin wurde wegen Makrohämaturie vorzeitig eine Nephrektomie durchgeführt. Die histopathologische Aufarbeitung ergab in 3 Fällen ein klarzelliges Nierenzellkarzinom, in einem Fall ein Onkozytom sowie 1 Liposarkom. Postoperativ ereigneten sich keine Komplikationen.
Fazit: Nach unserer Ansicht sollte in der frühen Schwangerschaft trotz der hier bestehenden Gefahr der präoperativen Röntgendiagnostik bei zu erhaltener Schwangerschaft möglichst bald operiert werden. Bei Schwangerschaft um die 32.-34. Schwangerschaftswoche erscheint eine Geburtseinleitung vor Nierentumortherapie sinnvoll, um unbehindert eine suffiziente Diagnostik und radikale operative Therapie ausführen zu können. Unter bestehender Schwangerschaft ist eine organerhaltende OP nicht immer möglich postoperativ jedoch nahezu uneingeschränkt.