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Die roboterassistierte laparoskopische Nebennierenresektion – ist der offene Zugang noch Standard bei Tumoren über 6 cm?
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Veröffentlicht: | 8. April 2019 |
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Einleitung: Nebennierentumore sind meist radiologische Zufallsbefunde und werden u.a. durch Größenprogredienz oder Hormonaktivität klinisch apparent und wurden ab 6 cm Größe bislang offen chirurgisch saniert werden. Ziel der Studie ist die intra- und postoperativen Komplikationen bei kleinen (<6 cm) und großen (>6 cm) Tumoren nach RAN unseres Kollektives retrospektiv zu evaluieren
Material und Methode: Zwischen 08.2013 und 10.2018 wurde bei N=78 (35 männliche, 43 weibliche) Patienten nach entsprechender Diagnostik und Vorbereitung eine roboterassistierte laparoskopische Nebennierenresektion (RAN) durchgeführt und die intra (IK)- und postoperativen Komplikationen evaluiert. Die PK wurden als 30 Tage PK nach der Clavien Klassifikation in minor (Clavien I-IIIa) und major (IIIb-IVb) Komplikationen eingeteilt. Weiter wurden Alter, Body-Mass-Index (BMI), Operationsdauer, Blutverlust, Tumorgröße, Histologie und Liegezeit untersucht und die Ergebnisse der kleinen Tumore (KT) <6 cm mit denen großer Tumore (GT) >6 cm verglichen.
Ergebnisse: Das mittlere Alter der 35 männlichen und 43 weiblichen Patienten lag bei 52 Jahren mit einem mittleren BMI von 29,1 kg/m2. Die Operationsdauer als Schnitt-Naht-Zeit betrug im Mittel 76 min (42-147 min) bei einem Blutverlust von im Mittel 34 ml (10-220 ml). Die Tumorgröße war im Mittel 5,8 cm (2,2-18,4 cm), wobei 69,2% <6 cm und 30,8% >6 cm waren. Eine R0 Situation konnte in allen Fällen erreicht werden. Lymphknotenbefall fehlte bei allen. Die mittlere Liegezeit betrug 2,4 Tage. IK gab es bei 3,9%, PK als minor- bei 15,4% und major-Komplikationen bei 1,3%. Zwischen KT und GT fand sich kein signifikanter Unterschied.
Schlussfolgerung: Die RAN ist ein sicheres und komplikationsarmes Verfahren. In geübten Händen stellen auch große Tumore keine Kontraindikation mehr dar, der Patient profitiert vor allem von der geringen Morbidität.