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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Langfristige chirurgische Heilung prolapsassoziierter Symptome über- und unteraktiver Blase: Einfluss des unterschiedlichen Ausmaßes der vaginalen Prolapskorrektur

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Bernhard Liedl - Urologische Klinik München-Planegg, Zentrum für Rekonstruktive Urogenitalchirurgie
  • Antonia Greis - Urologische Klinik München-Planegg, Zentrum für Rekonstruktive Urogenitalchirurgie
  • Alexander Yassouridis - Ludwig-Maximilians-Universität München, Ethikkommission
  • Magdalena Witczak - Urologische Klinik München-Planegg, Zentrum für Rekonstruktive Urogenitalchirurgie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu060

doi: 10.3205/19oegu060, urn:nbn:de:0183-19oegu0607

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Liedl et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Symptome von über- als auch unteraktiver Blase sollen bei vaginalem Prolaps häufig auftreten und durch adäquate Prolapskorrektur geheilt werden können. Um diese Thesen zu untermauern wurden die Rohdaten der Propelstudie (ClinicalTrials.gov:NCT00638235) analysiert.

Methode und Krankengut: Bei dieser Studie wurden 277 Frauen mit Zysto- oder Rektozelen mit POP-Q-Stadien 2-4 mit oder ohne apikale Defekte einer netzgestützten Prolapskorrektur mit Elevate anterior/apikal oder Elevate posterior/apikal unterzogen und ausgewertet. Präoperativ, 6, 12 und 24 Monaten postoperativ wurden Fragen des Pelvic Floor Disorder Inventory (PFDI) gestellt, ferner der Prolapsgrad nach POP-Q beantwortet. Als Responder der Operation wurden jene Frauen definiert, die sowohl anterior als auch apikal und posterior zu jedem Nachuntersuchungszeitpunkt das POP-Q-Stadium 0 oder 1 erreichten. Alle übrigen Frauen wurden – trotz häufiger Besserung ihres Prolapsgrades – als Nonresponder bezeichnet.

Ergebnisse: Tabelle 1 [Tab. 1] zeigt die Häufigkeiten der Symptome Pollakisurie, Harndrang, Dranginkontinenz, Nykturie, Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung, schwacher Strahl/prolongierte Miktion bzw. Stoppen und Starten jeweils mäßiger oder starker Ausprägung präoperativ und postoperativ. Alle Symptome besserten sich hochsignifikant postoperativ (p<0,01) mit Heilungen der Symptome bis zu 92%. Auch bei den Nonrespondern (Tabelle 2 [Tab. 2]) reduzierte sich die Häufigkeit der Beschwerden postoperativ gegenüber präoperativ signifikant, allerdings in signifikant geringerem Ausmaß.

Schlussfolgerung: 2.–4.-gradiger vaginaler Prolaps ist mit unterschiedlichen Raten von Symptomen über- als auch unteraktiver Blase mäßiger bis starker Ausprägung assoziiert.

Sehr eindrucksvoll konnte gezeigt werden, dass eine langfristig sehr gute Prolapskorrektur zu hohen Heilungsraten von Symptomen über- und unteraktiver Blase führt, dass eine weniger gute Prolapskorrektur signifikant schlechtere Heilungsraten erwarten lässt.