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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Expression von Phosphodiesterase (PDE) Enzymen in der Urethra des Mannes und der Frau – eine molekularbiologische und immunchemische Studie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Stefan Ückert - Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Klinik für Urologie & Urologische Onkologie
  • George Kedia - Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Klinik für Urologie & Urologische Onkologie
  • Andreas Bannowsky - Imland Klinik GmbH, Klinik für Urologie, Rendsburg
  • Markus Kuczyk - Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Klinik für Urologie & Urologische Onkologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu057

doi: 10.3205/19oegu057, urn:nbn:de:0183-19oegu0575

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Ückert et al.
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Gliederung

Text

Allgemeines/Fragestellung: Die Harnröhre (Urethra) ist als funktionelle Einheit bei Frau und Mann für eine unbeeinträchtigte Miktion relevant. Die Ergebnisse zahlreicher experimenteller Arbeiten weisen darauf hin, dass die Stickoxid (NO)/cGMP-Signaltransduktion die Relaxation des Blasenauslasses und der Urethra während der Miktionsphase vermittelt, dennoch ist bisher nur wenig über die Mechanismen bekannt, welche die normale Funktion der Urethra kontrollieren. Das Ziel der Studie war es, mit molekularbiologischen Methoden (quantitative Real Time Polymerase Chain Reaction = qRT-PCR) und Western Blot Analysen die Expression cAMP- und cGMP-spezifischer PDE-Isoenzyme in der humanen Urethra zu untersuchen.

Methoden: Segmente aus dem proximalen Bereich der weiblichen Urethra und dem distalen Bereich der männlichen Urethra wurden von vier weiblichen Kadavern und sieben männlichen Individuen (Durchschnittsalter: 48 Jahre) im Rahmen von rechtsmedizinischen Sektionen bzw. chirurgischen Eingriffen entnommen. Die Expression spezifischer mRNS-Transkripte, welche für die PDE1A, 1B, 1C, 2A, 4B, 4D, 5A, 10A und 11A kodieren, erfolgte mittels RT-PCR. Für die Western Blot Analysen wurden spezifische anti-PDE-Antikörper verwendet.

Ergebnisse: Die qRT-PCR Reaktionen zeigten im urethralen Gewebe des Mannes und der Frau eine prädominante Expression von mRNS-Transkripten, die spezifisch für die PDE1A, 2A, 4B, 5A, 10A und 11A kodieren. Die quantitative Expression der PDE1A, 2A, 4B und 10A war in der weiblichen Urethra etwa zweifach höher als in der männlichen, die Expression von PDE11A war in den Gewebeproben der männlichen Urethra siebenfach höher als in den Exzidaten, die von weiblichen Individuen stammten. Die Western Blot Analysen bestätigten die Expression der o.g. PDE-Isoenzyme in der weiblichen und männlichen Urethra.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen die Expression verschiedener PDE-Isoenzyme in der weiblichen und männlichen Urethra. Weitere Studien werden zeigen, ob diese Isoenzyme an der Kontrolle der glatten Muskulatur der Urethra beteiligt sind und eine selektive Inhibition von PDE-Isoenzymen von Bedeutung für die pharmakologische Beeinflussung des unteren Harntraktes ist.