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Überexpression des Urokinase-type plasminogen activator systems (uPA) in der Immunohistochemie erhöht die Wahrscheinlichkeit eines biochemischen Rezidivs bei Patienten mit erfolgter radikaler Prostatektomie bei Prostatakarzinom
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Veröffentlicht: | 8. April 2019 |
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Fragestellung und Ziel: Eine der vorrangigen Therapien mit kurativem Ansatz für lokalisierte Prostatakarzinome (P-Ca) ist die radikalen Prostatektomie (RP). Prognosen über den Krankheitsverlauf gestalten sich schwierig. PSA stellt den einzigen prognostischen Biomarker dar, der Einzug in die klinische Routine zur Erkennung von biochemischen Rezidiven (BCR) gefunden hat. In dieser Studie untersuchten wir die prognostische Rolle einer Überexpression von urokinase-type activator (uPA), uPA receptor (uPAR) und plasminogen activator inhibitor-1 (PAI-1) auf BCR in Pat. mit P-Ca mit erfolgter RP.
Material und Methoden: Histologische Präparate von 3121 Pat. mit erfolgter RP wurden retrospektiv immunhistologisch auf uPA, uPAR und PAI-1 analysiert. Uni- und multivariable Cox-Regressionsanalysen wurden durchgeführt, um den Einfluss einer Überexpression von uPA, uPAR und PAI-1 auf das Auftreten von BCR zu untersuchen.
Ergebnisse: Eine Überexpression von uPA, uPAR und PAI-1 war in jeweils 1012 (32.4%), 1271 (40.7%) und 1311 (42.0%) Pat. vorhanden. Pat. mit uPA Überexpression waren älter (p=0.03), hatten ein höheren PSA-Wert (p<0.01) und schlechtere pathologische Ergebnisse (p<0.01) wie einen höheren Gleason-Score (p=0.02) und lymphovaskuläre Invasion (p=0.04). In der multivariablen Analyse war sowohl die Überexpression von uPA, uPAR und PAI-1 je unabhängiger Faktor für ein kürzeres BCR-freies Überleben (jeweils HR: 1.77, p<0.01, HR: 1.22, p=0.01 und HR: 1.20, p=0.03). Dieser Einfluss auf BCR-freies Überleben war bei einer Überexpression von allen drei Markern gegenüber nur einem der Marker verstärkt (HR: 2.75, p<0.01). Durch Einbezug von uPA, aPAR und PAI-1 stieg die Diskrimination eines prognostischen Modelles für BCR-freies Überleben von 80% auf 81%. In der Subgruppenanalyse zeigte sich ein kürzeres BCR-freies Überleben bei Überexpression aller drei Marker bei Pat. mit Gleason 6 bei RP (HR: 3.28, p<0.01), lokalisiertem P-Ca (HR: 3.38, p<0.01), negativem Resektionsrand (HR: 3.50, p<0.01), fehlender lymphovaskulärer Invasion (HR: 2.96, p<0.01) und fehlendem Lymphknotenbefall (HR: 3.35, p<0.01).
Zusammenfassung: Überexpression von uPA, uPAR und PAI-1 in Prostatagewebe waren unabhängige Faktoren für ein schlechteres BCR-freies Überleben. Die Überexpression aller drei Marker kann bei Pat. mit vorteilhaften Pathologien wichtige Informationen liefern, die die Therapieplanung und Entscheidung zu einer adjuvanten Therapie und intensivierten Nachkontrollen erleichtern kann.