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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Vergleich der konventionellen mit der 99mTc-PSMA-radioguided Salvageoperation beim PSMA-PET positiven Lymphknotenrezidiv: Metastasendetektionsrate und postoperatives PSA-Ansprechen

Meeting Abstract

  • Sophie Knipper - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik
  • presenting/speaker Tobias Maurer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Urologie
  • Derya Tilki - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik
  • Joost Mansholt - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik
  • Christoph Berliner - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin
  • Christian Bernreuther - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin
  • Thomas Steuber - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik
  • Markus Graefen - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martini-Klinik

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu048

doi: 10.3205/19oegu048, urn:nbn:de:0183-19oegu0481

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Knipper et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In vorliegender Arbeit untersuchten wir, ob die 99mTechnetium-basierte gegen das Prostataspezifische Membranantigen gerichtete radioguided surgery (99mTc-PSMA RGS) einen Vorteil gegenüber der konventionellen Salvage-Lymphadenektomie (sLND) aufweist.

Methoden: Analyse von 52 konsekutive Patienten (Pt.) mit PSA-Rezidiv, die eine sLND basierend auf einer PSMA-PET erhielten (Ausschluss von 5 Pt. mit zeitgleich bestehender Hormontherapie). Bei 27 Pt. erfolgte die Operation konventionell nur auf Grundlage der präoperativen PSMA-PET (konv.). Weitere 20 Pt. wurden mit Hilfe der 99mTc-PSMA RGS operiert, die eine intraoperative Detektion metastatischer Läsionen mittels Gammasonde ermöglicht. Alle sLND wurden durch erfahrene Operateure vorgenommen.

Ergebnisse: Die mittlere Anzahl verdächtiger Läsionen in der PSMA-PET (konv. vs. RGS [Spannweite, SW]: 2,0 [1-5] vs. 2,1 [1-6], p=0,9) als auch an entfernten LK (konv. vs. RGS [SW]: 17,8 [1-65] vs. 18,3 [2-53], p= 0,9) war nicht signifikant unterschiedlich. Tendenziell wurden bei der RGS mehr LK-Metastasen entfernt (konv. vs. RGS [SW]: 2,7 [0-13] vs. 4,7 [1-15], p=0,05). Bei 8 konv. operierten Pt. (29,6%) zeigte die pathologische Analyse kein metastatisches Gewebe, obwohl im Mittel 13 [SW: 5-27] Lymphknoten entfernt wurden. Im Gegensatz dazu konnten bei der RGS alle in der PSMA-PET identifizierten LK-Metastasen entfernt werden. Alle LK mit erhöhter Aktivität ex-vivo in der Gammasondenmessung entsprachen histopathologisch Metastasen (positiver prädiktiver Wert 100%). Der PSA-Wert 6 Wochen nach Resektion unterschied sich signifikant (konv. vs. RGS [SW]: 2,34 [0,07-8,51] vs. 0,79 [< 0,01-3,3] ng/ml). Ohne zusätzliche prostatakrebsspezifische Therapie wurde zu diesem Zeitpunkt ein PSA-Abfall >50% bei 30% vs. 80% der Pt. und ein PSA-Abfall >90% bei 7% bzw. 45% der Pt. beobachtet – zu Gunsten der mittels 99mTc-PSMA RGS operierten Pt. (p<0.01).

Schlussfolgerung: Vorliegende Analyse stellt den ersten Vergleich der PSMA-PET basierten sLND dar mit und ohne Zuhilfenahme einer radioaktiven molekularen Markierung (99mTc-PSMA RGS). Hierbei zeigt sich die 99mTc-PSMA RGS überlegen in der Metastasendetektion als auch der PSA-Ansprechrate. Zudem erlaubt die ex vivo Gammasondenmessung aufgrund ihrer hohen prädiktiven Vorhersagekraft einen Verzicht auf die intraoperative Schnellschnittdiagnostik.