Artikel
Prospektiver Vergleich der MRT-TRUS Fusionsbiopsie der Prostata versus systematischer TRUS Prostatabiopsie in der Prostatakarzinomdetektion
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 8. April 2019 |
---|
Gliederung
Text
Ziel: Erhebung der Untersuchervariabilität in Bezug auf die Prostate Image and Reporting Data System (PI-RADS) Klassifikation sowie der Prostatakarzinom (PC)-Detektion mittels multiparametrischer Magnetresonanztomographie (mpMRT)/Transrektalem Ultraschall (TRUS) fusionierter Prostatabiopsie (FB) versus systematischer-TRUS Prostatabiopsie (SB).
Methode: Es wurden 216 Patienten mit PC-Verdacht nach unauffälliger Vorbiopsie der Prostata oder noch vor der Erstbiopsie und suspektem externen mpMRT der Prostata in die Studie eingeschlossen. Die externe PI-RADS Klassifikation wurde intramural reevaluiert. Primär erfolgte die mpMRT/TRUS FB (UroNav; Invivo) und hiernach die SB (S3-Leitlinie). Ein PC wurde ab einem ISUP>1 oder ISUP=1 und PSA >10ng/ml als klinisch signifikant (ks) definiert.
Ergebnisse: Das mediane Alter, PSA, PSA-Dichte, Tumor-Volumen sowie Stanzen Anzahl der FB und SB lag bei 67a, 7.1 ng/ml, 0.14 ng/ml/cm3, 0.91ml, bzw. 4 und 12.
In Summe hatten 66% ≥1 Vorbiopsie (IQA: 0-1) bzw. erhielten 34% die Erstbiopsie.
Eine PI-RADS-Score Übereinstimmung, Up- und Downgrading lag in 58%, 18.2% und 23.8% vor. Ein Downgrading erfolgte in 47% zu einem PI-RADS 3 bzw. 49% zu einem PI-RADS 2. Ein Up-grading erfolgte in 64% zu einem PI-RADS 5 bzw. 31% zu einem PI-RADS 4. Die Detektionsrate eines ksPC mittels FB&SB (n=88) bzw. FB alleine (n=76), je intramuralem PI-RADS 2-5 lag bei 11% (n=3), 25% (n=14), 47% (n=35) und 62% (n=36) bzw. 50% (n=2), 82% (n=9), 91% (n=30) und 95% (n=35).
Insgesamt konnte ein ks PC in der Erstbiopsie in 53% bzw. in der Rebiopsiesituation in 34% nachgewiesen werden.
Von allen ks PC waren 22% (n=19) nur in der FB bzw. 11% (n=10) nur in der SB zu detektieren. Mit der FB allein konnten 86% der cs PC entdeckt werden. In 10% (n=21) aller Patienten wurde ein insignifikantes PC nachgewiesen, hiervon wurden 71% (n=15) lediglich in der SB diagnostiziert.
19% wiesen bei negativer FB eine Prostatitis, Prostatische intraepitheliale Neoplasie (PIN) oder Atypische Small Acinary Proliferation (ASAP) im Target auf, welche jedoch mit keinem PI-RADS-Score signifikant assoziiert waren (p=0.3).
Fazit: Die Interpretation der PI-RADS Klassifizierung durch einen erfahrenen Prostata-Radiologen kann das Risiko einer unnötigen Biopsie (FB Empfehlung ab PI-RADS 3) reduzieren. Die solitäre FB ist mit einem 10%igem Risiko verbunden das cs PC zu verpassen.
Weiters ist eine Unterscheidung zwischen PC und Prostatitis bzw. PIN oder ASAP mittels PI-RADS Klassifizierung nicht möglich.