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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Kann ein geriatrisches Assessment Komplikationsrate und Ergebnis einer TURP bei älteren Patienten mit einem liegenden Dauerkatheter vorhersagen?

Meeting Abstract

  • Christine Meyer - Kasier Franz Josef Spital Wien, Urologie
  • presenting/speaker Stephan Madersbacher - Kaiser Franz Josef Spital Wien, Urologie
  • Tanja Gschliessner - Klinikum Klagenfurt, Urologie
  • Klaus Eredics - Sozialmedizinisches Zentrum Süd, Urologie
  • Ortwin Heissler - Landesklinikum Baden-Mödling, Urologie
  • Thomas Kunit - Uniklinikum Salzburg, Urologie
  • Thomas-Florian Wimpissinger - Krankenanstalt Rudolfstiftung, Urologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu042

doi: 10.3205/19oegu042, urn:nbn:de:0183-19oegu0429

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Meyer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der demographische Wandel führt dazu, dass es in den nächsten Jahren mit einer deutlichen Zunahme von betagten/hochbetagten Patienten mit Harnretention kommen wird. Diese Patienten weisen ein höheres Operationsrisiko und auch einen schlechteres postoperative Ergebnis auf. Ziel dieser prospektiven Untersuchung war es die Rolle eines einfachen präoperativen geriatrischen Assessments für das Ergebnis nach TURP zu untersuchen.

Methodik: In diese prospektive Studie wurden Patienten älter als 74 Jahre mit einem liegenden DK, die eine TURP/HoLEP erhielten, inkludiert. Es wurden eine Reihe demographischer, intra- und postoperativer Parameter erhoben. Das geriatrische Assessment erfolgte anhand der 7-teiligen CSHA Frailty-Skala (1: sehr fit, 7: sehr gebrechlich), die einfache Piktogramme benützt. Als outcome Parameter wurden (i) Spontanmiktion nach DK-Entfernung, (ii) Entlassung mit DK und (iii) DK-Freiheit nach 3 Monaten definiert.

Ergebnisse: Bis dato wurden in diese noch rekrutierende Studie 39 Patienten inkludiert. Das Durchschnittsalter der Patienten war 79 Jahre, das Prostatavolumen 66g. Stürze in den letzten 6 Monaten: 18%, Co-Medikation: 0-2: 38.5%, 3-4: 23%, >4: 38.5%, ASA: 1: 2.7%, 2: 43.2%, 3: 54%, 4: 0%. Die Verteilung des CSHA-Scores war: 1: 20.5%, 2: 30.8%, 3: 23.1%, 4: 15.4%, 5: 7.7%, 6: 2.6%, 7: 0%). Im Folgenden wurden die Patienten in die CSHA-Gruppen 1-3 (n=29) und 4-7 (n=10) unterteilt. Die Patienten erhielten eine TUPR (85%) oder HoLEP (15%). Die Spontanmiktionsrate nach der DK-Entfernung betrug bei CSHA 1-3 97% versus 90% bei CSHA 4-7. Eine Entlassung mit DK erfolgte bei CSHA 1-3 in 21.4% und bei CSHA 4-7 bei 30%. Drei Monate postoperativ lag die DK-Freiheit bei CSHA 1-3 96.3% versus 80% in der CSHA 4-7 Kohorte.

Schlussfolgerung: Diese erste Analyse einer noch laufenden prospektiven Untersuchung suggeriert, dass ein einfaches (auf einem Piktogramm beruhendes) geriatrisches Assessment das Ergebnis nach TURP/HoLEP vorhersagen kann. Der CSHA-Score könnte helfen, geriatrische Patienten vor ablativer Therapie besser zu beraten.